> s.u. worum
geht es?
Aktion 0:00
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So will die Bundesliga
den unterklassigen Fussball plattmachen...
Teil I
Schon lange stört sich
die Bundesliga am Sonntagnachmittagsverbot für ihre Spiele. Dieses
wurde zum Schutz der kleineren Klubs des Amateurfussballs eingeführt
für welche der Termin reserviert bleiben soll.
Ebenfalls ärgert es
die Bundesliga wenn immer noch treu gebliebene Fans von Traditionsklubs
wie RW Essen, Wuppertaler SV, Eintracht Braunschweig usw. sich anstatt
Premiere World Abos zu kaufen, Auswärtsspielreisen und Heimdauertickets
leisten.
Der erste Schlag gegen das
Sammelbecken dieser Klubs wurde bereits effektiv ausgeführt. Obwohl
die Anzahl der gutklassigen Fussballspieler durch die Zuwanderung von internationalen
Fachkräften weiter wächst und obwohl das Gesamtinteresse am Stadionbesuch
langfristig gestiegen ist, wurde in der Ligahierarchie eine konsequente
Ausdünnung der Spitze herbeigeführt (übrigens ein gegenläufiger
prozess zur NFL in den USA).
Gehörten noch vor 10
Jahren weit über 200 Klubs den ersten 3 Klassen an, sind es heute
gerade einmal etwas über 70. Und diese Zahl soll weiter reduziert
werden.
(Eigentlich sind es sogar
noch weniger, doch dazu später mehr).
Vor 40 Jahren war diese
Zahl von Klubs noch erstklassig.
Weg fielen für die Traditionsvereine
wie RW Essen mit dieser Ausdünnung die lokalen Höhepunkte, das
Reiben an den lokalen Grössen, die Derbies gegen Dortmund und Schalke.
Über die unterschiedlichen
wirtschaftlichen Möglichkeiten in den verschiedenen Klassen und mit
einer Klassensolidarität (finanzielle Gieskanne auf die Klassenangehörigen
und nicht auf die Region - also Schalke mit Wolfsburg, nicht Schalke mit
RW Essen), konnten bereits grosse Auseinanderentwicklungen der Möglichkeiten
der Klubs erreicht werden.
Lokale Konkurrenz wurde
quasi bedutungslos gemacht. Standen noch 1959 Kickers Offenbach und Eintracht
Frankfurt im Endspiel um die deutsche Meisterschaft, sind diese beiden
Klubs in ihrer Grösse und Bedeutung heute nicht mehr miteinander zu
vergleichen.
Die selbe Entwicklung droht
jetzt übrigens auf europäischer Ebene.
Doch obwohl der unterklassige
Fussball damit schon entscheidend geschwächt ist, soll jetzt der Plan
0:00 in seine nächste, noch destruktivere Phase eintreten.
Feigenblatt ist hierfür
wiedereinmal die Nationalmannschaft.
Der Plan ist genial...
[ nächste
Woche mehr ]
Worum geht es?
Die Agenturmeldung war lapidar
und täuschend:
'WM 2002 wieder in ARD und
ZDF'.
Am 8.1. wurde bekanntgegeben,
dass die Kirch-Gruppe und die ARD/ZDF sich über den Verkauf von Übertragungsrechten
für die WM 2002 geeinigt hatten.
24 Spiele werden auch dieses
Mal wieder von ARD und ZDF live gezeigt.
24?
Das bedeutet, dass nicht
weniger als 40 Spiele erstmals exklusiv im Bezahlfernsehen stattfinden
werden.
Zusammenhang in diesem Deal
war zunächst auch das Abtreten von Rechten an zusätzlichen
Olympiaübertragungen wie auch EM-Spielen von ARD und ZDF an Premiere
World.
Inzwischen setzte die ARD
Neuverhandelungen durch, hierbei ging es um die Kopplung des Vertrages
an ein Vorkaufsrecht für die viel lukrativeren Spiele der WM 2006.
Der Vertrag ist immer noch
nicht abgeschlossen, es ist aber inzwischen sehr wahrscheinlich, dass ein
grosser Batzen der zwangsweise eingetriebenen Gebühren an Leo Kirch
durchgereicht wird. Und wie gesagt: Es geht nur noch um 24 Spiele, 40 sollen
definitiv auf Premiere World laufen.
Die Hintergründe und
Implikationen dieses Prozesses sind so umfangreich und weitreichend, dass
sie kaum in einem Format wie Bundesligaskandal behandelt werden konnen.
Bundesligaskandal wird es in den nächsten Ausgaben trotzdem versuchen.
In Teil
1 erklärte Bundesligaskandal Hintergründe über den WM-Deal
für 2002. Teil
2 einige passende, frische Agenturmeldungen und in den nächste
Woche versucht Bundesligskandal weitere Puzzleteile, wie den Zusammenhang
mit dem Konflikt mit der EU deutlich zu machen.
In Teil
3 ging es um die Struktur des Bundesliga / Premiere Monopols und warum
Liga Präsident Hackmann mit einem eigenen Fernsehkanal droht.
Teil
4 knüpfte den Zusammenhang zu den aktuellen Transferrechtsstreitigkeiten
mit der EU.
In Teil
5 legte die aktuelle Lage einen erneuten Einschub zu der Rechtediskussion
um die WM 2002 nahe.
Teil
6 brachte einige Punkte zum angeblichen Thema TV-Übersättigung
Teil
7 begann damit aufzuzeigen, dass auch Printmedien Interessen verfolgen
und somit keine unabhängige Rolle im Fussballfilz spielen können,
zunächst am Beispiel des Spieler/Funktionsträger-Journalisten
Geflechts
Teil
8 beinhaltet eine Einleitung zum Thema der Verschmelzung der Interessen
innerhalb der Medien und ihren schädlichen Einfluss auf den Wahrnehmungshorizont
des Betrachters
Teil
9 stellte die Frage: 'Untersagt die EU im Herbst die Zentralvermarktung
der Fernsehrechte?'
Teil10
Aktion 0:00 - Bundesliga? kenn ich nicht!
Teil11
Die Ran-Krise
Teil12
Die Pay-TV Krise
Teil13
So wollen die Grossen die Kleinen plattmachen (I)
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