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Buliskandal Seite3 - Die Zukunft des Fussball
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27-Feb-2001
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Neue Serie: 
WM endlich im Pay TV - über das grosse Kartell Medien/Fussball (Teil 5).
> siehe unten worum geht es?

Aus aktuellem Anlass: 
Das Theater um die Fernsehrechte für die WM 2002 - 2.Runde

Die Gespräche zwischen der Kirch Gruppe und ARD und ZDF über die Übertragungsrechte für die WM 2002 sind zunächst einmal geplatzt.
Was viele Zeitungskommentatoren auf den Plan rief und die ARD sogar zu einer 'Christiansen' Diskussion zur besten Sonntagsabendzeit veranlasste, ist aber nicht mehr als ein Teilaspekt des ganzen Szenarios und in jener Form nichts als eine Nabelschau der Öffentlich- Rechtlichen.

Völlig in den Hintergrund gedrängt wurde in diesem Zusammenhang die wirklich dramatischen Änderungen in der Positionierung des Fussballs, die nicht durch das Scheitern dieser Verhandlungen, sondern den Vertragsabschluss der FIFA mit der Kirch Gruppe zustandegekommen war und die in dieser Serie dargelegt werden sollen. 

Reiner Calmund (bei 'Christiansen') versuchte dem Zuschauer klar zu machen wie schön die Welt mit 24 Spielen doch sei, doch unfreiwillig entlarvte gerade er die Strukturen als er im übertragenen Sinne sagte: 'Ich sag dir was gut für dich ist, also zahl und sei zufrieden'.

Ob die Spiele nun bei ARD und ZDF oder bei SAT 1 und DSF, oder gar bei tm3 und VOX zu sehen sein werden ist sicher ein gewisser qualitativer Unterschied, den Quantensprung vom Kulturgut zum Business und dem Ausschluss des Fans aus dem Kreis der Fussballfamilie und seiner radioaktiv bestrahlten Zwangsmutation zum Kunden hat der Fussball aber bereits vollzogen.
Hier ist Deutschland im übrigen nur ein regionaler Brennpunkt. 

Die Frage wieviel denn ARD und ZDF bezahlen sollen, ist dabei so unwichtig nicht. Doch ist sie mehr eine Diskussion um das Gebührenfernsehen an sich. Für die Rolle von ARD und ZDF im Bewusstsein der Gesellschaft ist die WM enorm wichtig, doch eine WM um jeden Preis pervertiert die Idee:
Hier würden über die Gebühren dann nicht etwa ARD und ZDF sondern die Kirchgruppe finanziert.
Doch zusätzlich zu den paar Mark Gebührenerhöhung muss der Fan ja noch ein Abonnenment bei Premiere World kaufen: und das derzeit schon 40 DM/Monat (nur für Sport, die meisten Kanäle bleiben dicht, sonst kostet es das doppelte). Dazu kommt das Emfangsgerät, eine einmalige Anschlussgebühr, und die Notwendigkeit, einen längeren Zeitraum zu mieten. Bei dem 'All-in-one' Paket verlängert sich das Abo nämlich automatisch um 1 Jahr und ist nicht etwa monatlich kündbar (also mehrere hundert Mark).

Vor diesem Hintergrund ist es nicht etwa die Frage, ob der jetzige Preis für ARD und ZDF akzeptabel ist, sondern warum die öffentlich rechtlichen bei der Vergabe der Rechte durch die FIFA gegeizt haben. Auch sie hätten einen fundamentalen Beitrag zur Verhinderung der jetzt unumkehrbar einsetzenden Entwicklungen mit der Installation der DDR-Box in deutschen Wohnzimmern leisten können.

Dann wäre vielleicht auch zu viel Geld gezahlt worden, dieses wäre aber wenigstens an die Entwicklungshilfe im Fussball geflossen und nicht an einen machtgierigen Medienunternehmer.
Dessen politische Nähe zu bestimmten Parteien und deren Positionen wiederum in Aufsichtsräten der öffentlich rechtlichen Aufsichtsgremien werfen Fragen auf, die hier nicht gestellt werden können, da sie ohne Kenntnisse der internen Vorgänge lediglich polemische Spekulation wären.


Worum geht es?

Die Agenturmeldung war lapidar und täuschend:
'WM 2002 wieder in ARD und ZDF'.
Am 8.1. wurde bekanntgegeben, dass die Kirch-Gruppe und die ARD/ZDF sich über den Verkauf von Übertragungsrechten für die WM 2002 geeinigt hatten.
24 Spiele werden auch dieses Mal wieder von ARD und ZDF live gezeigt.
24?
Das bedeutet, dass nicht weniger als 40 Spiele erstmals exklusiv im Bezahlfernsehen stattfinden werden.
Zusammenhang in diesem Deal ist auch das Abtreten von Rechten an zusätzlichen Olympiaübertragungen von ARD und ZDF an Premiere World.
Inzwischen wollte die ARD neu verhandeln, hierbei ging es um die Kopplung des Vertrages an ein Vorkaufsrecht für die viel lukrativeren Spiele der WM 2006.
Doch die Gespräche sind inzwischen gescheitert. Nun wird dieses Paket möglicherweise bei Privatsendern zu sehen sein, was an der Komposition (40 WM Spiele erstmals nicht im normalen Fernsehen) aber nichts ändert.

Die Hintergründe und Implikationen dieses Prozesses sind so umfangreich und weitreichend, dass sie kaum in einem Format wie Bundesligaskandal behandelt werden konnen. Bundesligaskandal wird es in den nächsten Ausgaben trotzdem versuchen.
In Teil 1 erklärte Bundesligaskandal Hintergründe über den WM-Deal für 2002. Teil 2 einige passende, frische Agenturmeldungen und in den nächste Woche versucht Bundesligskandal weitere Puzzleteile, wie den Zusammenhang mit dem Konflikt mit der EU deutlich zu machen.
In Teil 3 ging es um die Struktur des Bundesliga / Premiere Monopols und warum Liga Präsident Hackmann mit einem eigenen Fernsehkanal droht.
Teil 4 knüpfte den Zusammenhang zu den aktuellen Transferrechtsstreitigkeiten mit der EU.


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