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Buliskandal Seite3 - Die Zukunft des Fussball
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13-Feb-2001/
20-Feb-2001
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Neue Serie: 
WM endlich im Pay TV - über das grosse Kartell Medien/Fussball (Teil 4).
> siehe unten worum geht es?

Ein grosses Puzzle ist es, deren einzelne Teile Bundesligaskandal in dieser schwierigen Serie zu präsentieren versucht.

Die Frage was Zielsetzung des Fussballs ist, wen die FIFA eigentlich vertritt und wer vom Fussball profitieren soll, ist eine zentrale und gar nicht so einfach zu beantwortende.
Ihre Beantwortung ist aber ungemein wichtig in Bezug auf die weitere Entwicklung. Heute, mit der Grenze zum Wirtschaftsbereich längst überschritten, werden die Weichen gestellt für die Rolle des (Profi)fussballs der Zukunft und eine Momentaufnahme der Geschichte, eine aktuelle Betrachtungsweise könnte darüber entscheiden, wie der Fussballs der nächsten Jahrzehnte aussieht.

So hängen Fernsehverträge indirekt auch zusammen mit dem Einschreiten der EU-Kommission bzw. der Gerichte gegen illegale Vertragspraktiken.
Mit goldgierigen Augen zu einem Wirtschaftszweig mutiert, dürfte der Fussball an allen Ecken und Enden gegen Kartellrechte und ähnliches verstossen, so dass der Angstschweiss der Klubs, bzw. der Unternehmen,  spürbar ist. 

Deswegen geht es im aktuellen Streit mit der EU um Vertragsdauer und Kündigungsrecht kaum noch darum, eine Lösung zu finden. Mitnichten versuchen die Klubs ein rechtlich unbedenkliches System zu entwerfen, denn sie spüren die grosse Chance über ein temporäres Weltuntergangsszenario sich eine Sonderstellung für den Fussball zu erzwingen.

Gegen die (teilweise banale und paradoxe) Polemik und Medienpräsenz der Klubprofis haben die EU-Beamten (und auch die FIFA) keine Chance eine andere Sichtweise zu vermitteln und so entsteht das gewünschte Bild der Dolchstosslegende EU-Meuchelmöder am Fussball.

Natürlich könnten einige sehr starke Massnahmen getroffen werden, um mögliche Folgen abzufedern, sogar bei einem einwöchigen Kündigungsrecht könnte der Fussball problemlos überleben wenn er denn wollte.
Diese Gegenmassnahmen wird Bundesligaskandal hier aber einem Milliardenmarkt nicht kostenlos vor die Füsse werfen. Sorry. (kann gekauft werden)

Doch längst haben die Klubs und die UEFA auch die FIFA auf eine radikale Ebene eingeschworen: so wie wir wollen oder Crash.
Denn viel lieber möchte man die erkannte Chance nutzen, die Politik zu einer Ausnahmeregelung für den Sport, bzw. dessen Sonderstellung zu nötigen. Die Chance ist günstig. 

Mit Chirac, Schröder, Blair hat man drei leicht zu gewinnende Populisten, die am Fussball gerne ein paar Punkte gewinnen würden, zumal ihre Wiederwahl nicht selbstverständlich ist. Die italienische Regierung steht ebenfalls mit dem Rücken zur Wand und Oppositionsführer Berlusconi ist Präsident des AC Milan.

Eine Sonderstellung des Fussballs nach Wünschen der Klubs ohne eine (inzwischen praktisch unmögliche) Rückentwicklung der bereits ausgebildeten Wirtschaftsstrukturen der Neokapitalisten um das grüne Rechteck wäre aber fatal: sie sind längst teilweise börsenorientierte Unternehmen, deren notwendiges Ziel es ist, die grösstmöglichste Summe aus den Fans, sagen wir Kunden, herauszuholen um im reinen Wirtschaftswettbewerb um die teuersten Spieler der Welt die Nase vorn zu haben. Das global orientierte Manchester United ist der Taktgeber und die deutschen Klubs jammern seit mindestens 50 Jahren, das sie nicht auch so können wie die Italiener und Spanier. 
Das internationale Konkurrenzargument zieht noch jedem die Schuhe aus, lässt sogar dem heimischen Fan seinen eigenen Ausschluss vom Geschehen zur Ertragssteigerung befürworten.
Eine AG ist dem Gewinn für die Aktionäre oder den Geldgebern (z.B. Vermarkter) verpflichtet, ein Verein musste noch eventuell gemeinnützigen Zielsetzungen nachjagen.

Logischerweise ist das Endziel jedes konsequenten kapitalistischen Unternehmens das Monopol bzw. wenn nötig das Kartell. Und in einem unregulierten Wettbewerb hat der kurzfristig Denkende kurzfristig auch die Nase vorn und wird nur eingeholt, falls der langfristig denkende überhaupt überlebt oder er den erreichten Status Quo nicht bereits zementiert hat (G14, Europaliga).

Nur eine Sonderstellung könnte eine Überprüfung des Marktes hinsichtlich Kartellrechte verhindern: Hier wird Bundesligaskandal in den kommenden Wochen nachweisen, dass das derzeitige System einer solchen Prüfung eigentlich nicht standhalten kann.
nächste Woche mehr  ]


Worum geht es?

Die Agenturmeldung war lapidar und täuschend:
'WM 2002 wieder in ARD und ZDF'.
Am 8.1. wurde bekanntgegeben, dass die Kirch-Gruppe und die ARD/ZDF sich über den Verkauf von Übertragungsrechten für die WM 2002 geeinigt hatten.
24 Spiele werden auch dieses Mal wieder von ARD und ZDF live gezeigt.
24?
Das bedeutet, dass nicht weniger als 40 Spiele erstmals exklusiv im Bezahlfernsehen stattfinden werden.
Zusammenhang in diesem Deal ist auch das Abtreten von Rechten an zusätzlichen Olympiaübertragungen von ARD und ZDF an Premiere World.
Inzwischen möchte die ARD zwar neu verhandeln, hierbei geht es aber lediglich darum, ein Vorkaufsrecht für Spiele der WM 2006 an den Vertrag zu koppeln.

Die Hintergründe und Implikationen dieses Prozesses sind so umfangreich und weitreichend, dass sie kaum in einem Format wie Bundesligaskandal behandelt werden konnen. Bundesligaskandal wird es in den nächsten Ausgaben trotzdem versuchen.
In Teil 1 erklärte Bundesligaskandal Hintergründe über den WM-Deal für 2002. Teil 2 einige passende, frische Agenturmeldungen und in den nächste Woche versucht Bundesligskandal weitere Puzzleteile, wie den Zusammenhang mit dem Konflikt mit der EU deutlich zu machen.
In Teil 3 ging es um die Struruktur des Bundesliga / Premiere Monopols und warum Liga Präsident Hackmann mit einem eigenen Fernsehkanal droht.


nächste Woche mehr  ]   [  zurück nach oben  ]

 
Alles was in Bundesligaskandal steht ist erlogen: Ähnlichkeiten mit der Wirklichkeit sind rein zufällig

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