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Buliskandal Seite3 - Die Zukunft des Fussball

9-Jan-2001
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Neue Serie: 
Geschafft! Die WM endlich im Pay-TV - 
Über das grosse Kartell Medien/Fussball.

Die Agenturmeldung war lapidar und täuschend:
'WM 2002 wieder in ARD und ZDF'.
Am 8.1. wurde bekanntgegeben, dass die Kirch-Gruppe und die ARD/ZDF sich über den Verkauf von Übertragungsrechten für die WM 2002 geeinigt hatten. 
24 Spiele werden auch dieses Mal wieder von ARD und ZDF live gezeigt.
24?
Das bedeutet, dass nicht weniger als 40 Spiele erstmals exklusiv im Bezahlfernsehen stattfinden werden.
Zusammenhang in diesem Deal ist auch das Abtreten von Rechten an zusätzlichen Olympiaübertragungen von ARD und ZDF an Premiere World. 

Die Hintergründe und Implikationen dieses Prozesses sind so umfangreich und weitreichend, dass sie kaum in einem Format wie Bundesligaskandal behandelt werden konnen. Bundesligaskandal wird es in den nächsten Ausgaben trotzdem versuchen...



1. kurze Einführung - wie kam es dazu?
Vor einigen Jahren verkaufte die FIFA unter der Präsidentschaft von Joao Havelange, dem Vorgänger Sepp Blatters, die Rechte für die Weltmeisterschaften 2002 und 2006 zusammen. Und zwar erstmals nicht an die öffentlich rechtlichen Fernsehanstalten Europas sondern an die mit Kirch zusammenhängende Rechtevermarktungsagentur ISL.
Diese besass nun seit Jahren die Weiterverkaufsrechte und wartete vor allem in Deutschland die Entwicklung des Fernsehmarktes ab. 

Die FIFA konnte mittlerweile das Geld verteilen. So erhielt damals jeder Verband 1 Million Dollar. Dies sollte als finazielle Unterstützung des weltweiten Fussballs dienen, vor allem der Länder, deren Fussball keine Gelder erwirtschaften konnten. 

Das vorrangige Interesse der Kirch-Gruppe(n) wiederum war natürlich, erstens den Kaufpreis zu refinanzieren und zweitens über das Vehikel Fussball-WM die Masse der Fans zum Bezahl- und Digitallfernsehkunden zu machen.

Parallel versuchte man die Steuerung des Marktes: Freies oder vielfältiges Digitalfernsehen sollte in seinen umfangreichen Möglichkeiten nur ein Randgruppenprivileg bleiben, während der Kirch'sche Exklusivklub über die Kartellbildung mit dem Sport den Wettbewerb ausschaltete. Dies gelang vortrefflich auf dem Gebiet des Digitalfernsehens vor allem mit der berüchtigten d-box (siehe Test auf Seite 2), die in Mitwirkung der Kabeleinspeisungspolitik einen freien Markt technisch sabotierte, während die Rechtepolitik der genauso kartellähnlich organisierten Ligen und TV-Anstalten dem langatmig schwächelnden Unternehmen Premiere World in der Gier nach einem neuen Geldesel dauerhaft unter die Arme griff.

Konnte man sich bisher mit wenigen Ausnahmen nur alle Neuentwicklungen der Fernsehsportübertragungen exklusiv sichern (zunehmende Bundesligaliveübertragungen, US-Sport, zunehmendes Interesse an anderen europäischen Ligen), gelingt nun erstmals der Einbruch in die Welt der Gewohnheiten des Fernsehzuschauers. Es gelang, ihm knapp zwei Drittel der WM-Spiele wegzunehmen.
Dies soll sich ähnlich bahnbrechend auswirken, wie einst die erstmalige Vergabe von Bundeligaexklusivrechten an teilweise nur über Kabel emfangbare private Sender.

Der endgültigen Etablierung des Aussschlussprinzips dürfte nun nicht mehr viel im Weg stehen.

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Alles was in Bundesligaskandal steht ist erlogen: Ähnlichkeiten mit der Wirklichkeit sind rein zufällig

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