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Seite4 - Die Woche, das Wochenende

9-Jan-2001
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Afrikanischer Fussball in Bundesligaskandal:
Afrikacup, WM-Qualifikation
Wer blickt da noch durch?

Die Bundesligaklubs stöhnen. Ein heisses Frühjahr steht ihnen bevor. Denn in Afrika beginnt jetzt die heisse Phase der Qualifikation sowohl für den Afrikacup als auch für die WM 2002. 
Dieses führt erstens zu Spielen teilweise alle zwei Wochen und zweitens zur  Konfusion beim Lesen der Tabellen...

Hintergrund1:
In Afrika haben die Nationalmannschaften einen höheren Stellenwert. So sind sie Prestigeobjekte des sogenannten 'nation buildings'. Denn viele afrikanische Staaten sind nichts anderes als Überbleibsel von Kolonialgrenzen und bestehen aus verschiedensten, oft grenzübergreifenden Völkern, für die es kaum einen besonderen Grund gibt, sich beispielsweise als 'Nigerianer' zu fühlen, es sei denn sie fahren ins Ausland oder es geht um Sport.
Hinzu kommt, dass durch die Abwerbung der Talente durch Europa dies auch die einzige Möglichkeit ist, 'grossen' Fussball zu veranstalten. Logischerweise hat der Klubfussball nicht die Attraktivität entwickelt, hat er ja oft nur die zweite Liga der einheimischen Spieler. Doch auch in Staaten mit grosser Klubkultur und deutlicherer nationaler Identität wie Ägypten steht die Nationalmannschaft an erster Stelle.

Hintergrund2:
In Afrika finden die grossen Spiele wie Länderspiele und Afrikacupspiele der Klubs traditionell am Wochendende statt, während die betroffenen nationalen Klubspiele für diesen Zweck verschoben werden. Schliesslich sind Reisen zwischen afrikanischen Ländern eine viel schwierigere Angelegenheit als zwischen europäischen, und Spieler und vor allem auch Offizielle oft gar keine Profis. Zudem sind Flutlichtspiele auch nicht überall möglich oder sinnvoll. 
Dies bedeutet natürlich eine totale terminliche Kollision mit europäischen Ligaspielen.

Hintergrund3:
Der neue Rahmenterminkalender der FIFA ist noch nicht in Kraft. Hier wurde versucht das Unmögliche möglich zu machen und alle Interessen unter enen Hut zu bringen.
Zum Übergang hatte die afrikanische Konföderation, die CAF, vorgeschlagen, den Afrikacup 2002 auch als Qualifikation für die WM zu nehmen, doch die FIFA lehnte ab. Die afrikanischen WM-Teilnehmer hätten anderthalb Monate zu spät festgestanden.

So finden jetzt also parallel Gruppenspiele für die Afrikacupqualifikation, wie für die WM-Qualifikation statt.
Zum Beispiel am kommenden Wochenende Afrikacup, zwei Wochen später WM-Quali.

Schnelleinstieg: 

Bei der Afrikacupqualifikation werden neben Gastgeber Mali und Titelverteidiger Kamerun in sieben Vierer-Gruppen noch 14 weitere Qualifikanten gesucht. Das macht die Spiele für die Grossen leichter und für die Mittleren spannend.

Bei der WM-Qualifikation werden in 5 Fünfergruppen nur die Gruppensieger nach Korea/Japan fahren. Hier geht es also an der Spitze ganz eng zu und die meisten Teams werden zu unberechenbare Statisten werden.

(Die schwächeren der jeweils ca. 50 Teilnehmer an den beiden Wettbewerben waren in einer Vorqualifikation schon ausgesiebt worden)

Wie immer berichtet The Shot Live von den Spielen.
Unten gibt es noch einmal alle Gruppen der Afrikacup Qualifikation und die Einführungen, die vor den ersten Spielen geschrieben wurden.

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Group 1
A- Nigeria, B- Namibia, C- Zambia, D- Madagascar
Nigeria ist klarer Favorit um zumindest einen der beiden Qualifikationsplätze zu gewinnen, auch wenn es Rückschläge und Unruhe geben könnte. Normalerweise wäre Zambia fast genauso favorisiert, doch der sambische Fussball steckt in einer (Administrations-) Krise.
Madagaskar, die Mannschaft mit den endlos langen Spielernamen, ist vor allem als heimstark bekannt, spielt aber auch auswärts inzwischen einen recht ordentlichen Fussball, während die vierte Mannschaft der Gruppe, Namibia, starken Formschwankungen unterliegt. Der Bremer Tjikuzu wächst immer mehr in die Rolle eines Spielgestalters und an guten Tagen kann Namibia fast jeden schlagen, an anderen fährt man mit einer Packung nach Hause. Es könnte ein spannendes Rennen um den Platz neben Nigeria geben.

Sep 1-3, 2000
Nigeria - Namibia 4:0
Zambia - Madagascar 1:2
Oct 6-8, 2000
Namibia - Zambia 1:2
Madagascar - Nigeria 0:0
 
Nigeria  2 4-0 4
Madagascar  2 2-1 4
Zambia  2 3-3 3
Namibia  2 1-6 0
first two will qualify for Mali2002

Jan 12-14, 2001
Nigeria - Zambia
Namibia - Madagascar



Group 2
A- Liberia, B- Mauritius, C- Congo, D- S. Africa
Ähnlich Gruppe 1 ist hier Südafrika klarer Favorit. Nur das die Südafrikaner noch weitaus solider spielen und weniger Chaos um die Spiele herum herrscht. Mauritius ist sehr unbequem zu Hause, obwohl derzeit von Staats wegen Zuschauer bei Fussballspielen nicht zugelassen sind, nachdem es Auseinandersetzungen zwischen Klubfanatikern nach Meisterschaftsspielen gab. Liberia hat wie alle westafrikanischen Mannschaften sehr talentierte Spieler, aber wegen dem ständig aufflammenden Bürgerkrieg miserable Möglichkeiten. Oft hat ihr Star, George Weah, Reisen organisiert und bezahlt und den Menschen so ein bischen Hoffnung vermittelt. Kongo ist ebenfalls ein Land mit Problemen, etwas abseits der Weltöffentlichkeit, die zuletzt mehr den großen Bruderstaat beachtete. Doch immer wieder tauscht die Mannschaft recht erfolgreich auf, so auch mit der aktuellen Spielergeneration um den Frankfurter Rolf-Christel Guie-Mien.

Sep 1-3, 2000
Liberia - Mauritius 4:0
Congo - South Africa 1:2
Oct 6-8, 2000
Mauritius - Congo 1:2
South Africa - Liberia 2:1
 
Liberia  2 5-2 3
South Africa  2 4-2 6
Congo  2 3-3 3
Mauritius  2 1-6 0
first two will qualify for Mali2002

Jan 12-14, 2001
Liberia - Congo
Mauritius - South Africa



Group 3
A- Kenya, B- Tunisia, C- Gabon, D- Morocco 
Diese Gruppe sieht recht klar aus. Kenya versucht verzweifelt wie einige andere den ostafrikaischen Fussball wiederzubeleben. Doch gegenüber Westafrikanern hat man nicht nur oft körperliche Nachteile, sondern damit und dem Niedergang des ostafrikanischen Fussballs verbundenen Mangel an Profis und somit auch Trainern mit Auslandserfahrung. Tunesien ist die stets am besten vorbereitete Mannschaft und somit derart stabil, daß man die notwendigen Punkte einfahren sollte. Marokko hat schon immer mehr Schwierigkeiten mit afrikanischen Gegnern als mit europäischen gehabt und nach dem letzten Afrikacup einen aus europäischer Sicht völlig überflüssigen Umbruch eingeleitet. Das eröffnet eine Chance für Gabun, die vor allem zu Hause eine Macht sind. Trotzdem bleibt Marokko Favorit.

Sep 1-3, 2000
Kenya - Tunisia 0:0
Gabon - Morocco 2:0
Oct 6-8, 2000
Tunisia - Gabon 4:2
Morocco - Kenya 1:0
 
Tunisia  2 4-2 4
Gabon  2 4-4 3
Morocco  2 1-2 3
Kenya  2 0-1 1
first two will qualify for Mali2002

Jan 12-14, 2001
Kenya - Gabon
Tunisia - Morocco



Group 4
A- Algeria, B-Burkina Faso, C- Burundi, D- Angola
Eine sehr ausgeglichene Gruppe. Algerien ist eigentlich nur auf dem Papier Favorit hat aber einen enormen psychologischen Auftrieb erhalten, weil der 'verlorene Sohn' Ali Benarbia, der bereits zentrale Figur bei den französischen Meisterschaften von Monaco und Bordeaux war, und jetzt mithalf Paris St Germain wieder auf die Erfolgsspur zu bringen, sich nun doch bereiterklärte für Algerien zu spielen. Das Problem bleibt aber die Verwertung der hervorragend herausgespielten Torchancen.
Burkina Faso ein mit Talenten reich gesegnetes westafrikaisches Land, welches erst in den letzten Jahren vor allem mit Jugendmannschaften in die (breitere) Spitze des afrikanischen fussballs eindringen konnte. In der Nationalmannschaft wechselt man aber ständig den Trainer und so ist es auch ein bischen Glückssache, wie die Mannschaft hier aussehen wird.
Angola mit seinem überragenden Stürmer Akwa hatte eigentlich schon zu den Top 16 aufgeschlossen, doch in den letzten Jahren überraschend wieder an Boden verloren. Dennoch ein Kandidat.
Burundi macht immer wieder mit überraschenden Ergebnissen, auch im Jugendbereich, auf sich aufmerksam. Eine Qualifikation wäre dennoch eine Sensation.

Sep 1-3, 2000
Algeria - Burkina Faso 1:1
Burundi - Angola 0:0
Oct 6-8, 2000
Burkina Faso - Burundi 1:0
Angola - Algeria 2:2
 
Burkina Faso  2 2-1 4
Algeria  2 3-3 2
Angola  2 2-2 2
Burundi  2 0-1 1
first two will qualify for Mali2002

Jan 12-14, 2001
Algeria - Burundi
Burkina Faso - Angola


Group 5
A- Uganda, B- Guinea, C- Senegal, D- Togo
Eine andere sehr interessante Gruppe: Die Favoriten Guinea und Senegal haben durchaus Chancen auch in der WM-Qualifikation und das wird ihre Konzentration bei diesen Spielen gefährden. Eine Chance für Togo, Teilnehmer an den letzten beiden Afrikacups (zuletzt auf Kosten von Guinea) und nicht viel schwächer. Doch auch Uganda möchte mitreden. Ein weiteres ostafrikanisches Land, das erfolgreichere vergangene Zeiten wiederbeleben möchte, aber einen großen Unterschied in den Erfolgen zwischen Heim und Auswärtsspielen hat.

Sep 1-3, 2000
Uganda - Guinea 3:1
Senegal - Togo 0:0
Oct 6-8, 2000
Guinea - Senegal 1:0
Togo - Uganda 3:0
 
Togo  2 3-0 4
Uganda  2 3-4 3
Guinea  2 2-3 3
Senegal  2 0-1 1
first two will qualify for Mali2002

Jan 12-14, 2001
Uganda - Senegal
Guinea - Togo



Group 6
A- Zimbabwe, B- RD Congo, C- Lesotho, D- Ghana
Ghana ist klarer Favorit hier. Die DR Kongo hat zu große interne Probleme und Zimbabwe spielt zu unbeständig als daß gleich beide Ghana überholen könnten. Man wird wohl um den zweiten Finalteilnehmer spielen. Lesotho hat bereits im Cosafa-Cup, einem jährlichen Pokalwettbewerb der Länder des südlichen Afrikas, als Favoritenkiller überrascht. Doch mehr als ein paar Überraschungen zu Hause kann man wohl kaum erwarten. Vielleicht nimmt aber gerade Lesotho jemand entscheidene Punkte weg.

Sep 1-3, 2000
Zimbabwe - RD Congo 3:2
Lesotho - Ghana 3:3
Oct 6-8, 2000
RD Congo - Lesotho 1:1
Ghana - Zimbabwe 4:1
 
Ghana  2 7-4 4
Zimbabwe  2 4-6 3
Lesotho  2 4-4 2
RD Congo  2 3-4 1
first two will qualify for Mali2002

Jan 12-14, 2001
Zimbabwe - Lesotho
RD Congo - Ghana



Group 7
A- Egypt, B- Côte d'Ivoire, C- Libya, D- Sudan
Die heißeste Gruppe: Auf dem Papier sind Ägypten und Elfenbeinküste klare Favoriten, doch die Spiele haben es in sich. Libyen, daß zum ersten Mal seit den UN-Sanktionen wieder dabei ist, wird alles versuchen, um sich zu qualifizieren. Man holte bereits die Hilfe von Diego Maradona und Weltmeistertrainer Carlos Bilardo ein. Dagegen spielet die Elfenbeinküste unbeständig, der Druck auf die Mannschaft ist groß und gleichzeitig möchte man auch noch in der WM-Qualifikation mitmischen.
Doch auch das favorisierte Ägypten steht vor schweren Spielen: Die Rivalität mit Nachbarstaat Libyen ist extrem, die Spiele immer heiße Angelegheiten. Und auch im Duell mit der Nationalmannschaft des südlichen Nachbarstaat Sudan wird es für die Ägypter nicht viel leichter. Zumal die ehemals erfolgreichen Sudanesen einen technisch hervorragenden und schön anzuschauenden Fussball spielen. In den vergangenen Jahren fehlte es ihnen vielleicht an internationaler Erfahrung, Professionalität, und modernen Taktiken, und wie vielen arabischen Mannschaften an Durchschlagskraft im Angriff, doch zuletzt hat man vor allem zu Hause überraschende Ergebnisse erzielt.

Sep 1-3, 2000
Egypt - Côte d'Ivoire 1:0
Libya - Sudan 1:0
Oct 6-8, 2000
Côte d'Ivoire - Libya 2:1
Sudan - Egypt 0:1
 
Egypt  2 2-0 6
Libya  2 2-2 3
Côte d'Ivoire  2 2-2 3
Sudan  2 0-2 0
first two will qualify for Mali2002

Jan 12-14, 2001
Egypt - Libya
Côte d'Ivoire - Sudan

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