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Seite4 - Die Woche, das Wochenende

Tripelausgabe
19-Dez-2000 bis 2-Jan-2001
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Das Wochenende/Die Woche in Buliskandal:

Das Endspiel der afrikanischen Champions League (Rückspiel)

1. Kurzbericht

2. Worum gehts, wer sind die Mannschaften?
 

1. Das Endspiel der afrikanischen Champions League (Rückspiel)

Hearts Of Oak (Accra, Ghana) - Espérance Tunis 3:1 (0:1)
(Hinspiel 2:1)
Hearts Of Oak Sieger

Hearts Of Oak gewann am Sonntag das Endspiel der Afrikanischen Champions League in einem Spiel das alles bot, um jegliche Klischees von afrikanischem Fussball zu befriedigen. 
Nach 79 Minuten führte Esperance mit 1:0, als das Spiel angehalten werden musste. Auf den Tribünen waren Unruhen ausgebrochen. Über die Ursachen wird in verschiedene Richtungen spekuliert: Der Linienrichter soll beworfen worden sein, andere Quellen sprechen davon, dass politische Hintergründe eine Rolle gespielt haben könnten: Ein Präsidentschaftskandidat und ehemaliger Klubvorstand hatte die Partie zu einem Auftritt im Wahlkampf genutzt und die Hearts Anhänger, sofern sie daran Anstoss genommen hatten, gespalten. 

Jedenfalls antwortete die Polizei, wie in Afrika häufig praktiziert, mit Tränengas und dies löste dann die beinahe obligatorische Panik aus.
Glücklicherweise ging der Vorfall ohne die Opfer ab, die gleichzeitige Krawalle in Holland und Argentinien forderten. 

Jedoch war die Tränengaswolke inzwischen an den Rand des Spielfeldes gezogen und mit ihr flüchtende Zuschauer auf das Feld gelaufen. In der Verwirrung tauchte dann plötzlich der tunesische Torhüter auf und brach zusammen. Journalisten berichteten später, er habe sich eine Wunde am Kopf selbst zugefügt, um einen Spielabbruch zu erzwingen. 
Die Unterbrechung zu jenem Zeitpunkt war schon zum Nachteil der Tunesier, da die Spielentwicklung recht günstig für sie lief, Hearts immer ängstlicher wurde, und man selbst gerade drei bekannt kreative Angreifer/Mittelfeldspieler eingewechselt hatte, um das nötige zweite Tor in der Schlussphase zu erzwingen.

Da sich der Torhüter nun ins Krankenhaus fahren ließ, musste ein Feldspieler ins Tor, Esperance musste mit 10 Mann weiterspielen. 
Von nun an wurde das Spiel eine Farce: Der erste Schuss aufs Tor zeigte dessen bescheidene Torhüterqualitäten, es hiess 1:1. Nun verloren die Gäste ebndgültig die Nerven und die Motivation, eine rote Karte und zwei leichte, wie schöne Tore gegen daraufhin nur noch 9 Mann waren die Folge, Hearts hatte die Champions League gewonnen.

Überragende Spieler in den beiden Finals waren Torwarttalent Sammy Adjei und Kapitän Emmanuel Kuffour. Sturmyoungster Ismael Addo erzielte in beiden Spielen ein Tor.
Esperance glänzte als taktisch reife Mannschaft, der aber ein kühler Vollstrecker fehlte und die vor allem durch Ereignisse leicht aus der Bahn zu werfen war (das zweite Hearts Tor im Hinspiel, die Unterbrechung im Rückspiel).

> Hinspielreport


Afrikanischen fussball live und weitere Informationen gibts bei:
The Shot Live.

 
2. worum gehts, wer sind die Mannschaften?

1. Champions League? Klub-WM? worum gehts?

Am Samstag, den 2.12. steigt das Hinspiel im Finale der afrikanischen Champions League. Es wird in Hin- und Rückspiel ausgetragen.
Esperance Tunis (Tunesien) und Hearts Of Oak Accra (Ghana) kämpfen nicht nur um den höchsten Titel im afrikanischen Klubfussball, der Gewinner wird auch an der 2. Klub-Weltmeisterschaft nächstes Jahr in Spanien teilnehmen.

Und diese Aussicht hat einen ähnlich revolutionären Effekt auf den afrikanische Fussball, wie das Umdenken von Sport zu Geschäft in Europa: In Afrika gibt es noch lange kein richtiges Profitum. Es ist verblüffend, daß ein kontinentaler Spielbetrieb bei den schwierigen infrastrukturellen Bedingungen (Reisen über Tage) für Amateure möglich ist. So gibt es wie einst in Europa 3 Wettbewerbe. Den Landesmeisterpokal, den Pokalsiegerpokal, und den CAF-Cup. Teilnahmeberechtigt ist jeweils nur ein Vertreter aus jedem Land.

Das Champions League Format sollte erstmals etwas Geld in die Kassen der Klubs bringen. Für afrikanische Verhältnisse war es dann auch eine Explosion, für deutsche Verhältnisse aber wären die ausgeschütteten Gelder eher regionalligareif.

So ist verständlich, daß die bei der FIFA - Klub- WM in Aussicht stehenden Millionensummen die Relationen völlig aus den Fugen geraten lassen. Die Qualifikation erscheint fast wichtiger als der Titel selbst. Ein Phänomen das auch der deutsche Fussball eine Zeit lang kannte, als sogar Fachzeitungen die Meisterschaft eher als Beigabe zur Qualifikation zum Geldverdienen in der Europäischen Champions League darstellten.

2. Wer sind die Finalisten?

Esperance Tunis ist das Bayern München Tunesiens. Perfekte Anlagen, ein Paradies für Fussballer. Dort spielen die besten Spieler des Landes wie die tunesische Torwartlegende Chokri El Ouaer, das torgefährliche Abwehras Jaidi, die Mittelfeldspieler Gabsi, Chihi und Kanzari, oder Sturmtalent Ali Zitouni. 
Dazu kommen einige wenige hochkarätige Ausländer wie der brasilianische Youngster Reinaldo oder die nigerianische Sturmhoffnung Julius Aghahowa.
Die Mannschaft ist es gewohnt Spiele zu dominieren, vor allem in Anfangsphasen der Halbzeiten, vergibt aber viele Tormöglichkeiten.
In den letzten Jahren hat man nicht nur die tunesische Meisterschaft beherrscht, sondern war auch in den afrikanischen klubwettbewerben immer mit vorne dabei. Letztes Jahr verlor man das Finale gegen Raja Casablanca erst nach Elfmeterschießen.

Hearts Of Oak Accra hat sich zu einem der derzeit dominierenden Klubs aus Westafrika entwickelt. Man konnte das Team über einen längeren Zeitraum stabil halten, was für westafrikanische Verhältnisse sehr schwierig ist: Nirgendwo sonst machen Scouts derartig Jagd auf Talente, nirgendwo sonst ist der Traum von der Karriere in Europa größer, und viele verdienen an den für afrikanische Verhältnisse lukrativen Transfers mit. 
Hearts Of Oak gewann die ghanaische Meisterschaft, eine der populärsten in Afrka, zuletzt in Serie und mit großem Vorsprung und hat bis jetzt auch Nationalspieler halten können. Die bekanntesten sind Kapitän Emmanuel Kuffour, ein Namensvetter des Münchner Abwehspielers und Riesensturmtalent Ismael Addo, der sicher eines Tages den Weg zu einer europäischen Spitzenmannschaft finden wird.


Endspiele der beiden anderen Afrikanischen Klubwettbewerbe:

1. Afrikanischer Pokal der Pokalsieger:
FINALE Hinspiel:
Zamalek Kairo (Ägypten) - Canon Yaounde (Kamerun) 4:1 + 0:2
Der Sieger, Zamalek, nimmt als zweite afrikanische Mannschaft an der Klub-WM nächstes Jahr in Spanien teil.
Die Ägypter taten sich unerwartet schwer gegen den Vertreter der international nur mittelmässigen Kameruner Klubmannschaften (alle starken Spieler spielen in Europa) und verspielten ihren Vorsprung beinahe durch eine ängstliche Defensivtaktik im Rückspiel. Doch Canon vergab die Chance in der 90.Minute, nachdem gerade erst das 2:0 gefallen war. 5 Minuten länger und die Feier vor 100000 Fans bei der Rückkehr nach Kairo und das Händeschütteln mit dem Staatspräsidenten wären vielleicht noch ausgefallen... 

2. CAF Cup:
FINALE 
Ismailia (Ägypten) - JS Kabylie (Algerien) 1:1 + 0:0

JS Kabylie (Algerien) war die bessere Mannschaft, gewinnt aber glücklich aufgrund des Auswärtstores. Obwohl das dominierende Team, war man im Rückspiel im Abschluss schwach und überstand einen Pfostenschuss der ägyptischen Gäste kurz vor Abpfiff.

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