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DAS REGENGRAUE BUNDESLIGASKANDAL SONDERHEFT WM 2002

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WM 2002
Auslosung und Folgen
Blatter Oil
Afrikaner und andere Aussenseiter
Wetten wer gewinnt
Wear Kamerun!
 Die WM Woche für Woche:
Das grosse Fressen (und mehr)
Erbärmilich, Ja-woll (und mehr...)
Die Schirikrise oder...?
Wie das kompakte Mittelfeld sich selbst frass...
 
 
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WM 2002
SONDERHEFT


Die WM-Auslosung:
Ist Italien schon Weltmeister?
Der alte Setztrick hat wieder funktioniert ...


*die Einfärbung der Teams entspricht einer streng mathematischen Berechnungsformel die aus einem Index 5 Klassen von unterschiedlichen Stärken der Mannschaften gebildet hat.. Grundlage waren die in den Quoten kodierten Expertenmeinungen der Wettbüros VOR der Auslosung, den wahrscheinlich seriösesten Einschätzungen, denn sie leben davon.

Irgendwie kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, im Kampf um die beste Auslosung bei der WM haben die Europäer einige mathematische Spezialisten, welche die anderen immer wieder hereinlegen. So war bereits vor der Auslosung die Wahrscheinlichkeit grösser, dass die Europäischen Topseeds (die gesetzten Gruppenköpfe) leichtere Gruppen bekommen als ihre südamerikanischen (und asiatischen) Widerparts. Das bei der UEFA unbeliebte England wurde hier gerne geopfert, wie schon bei der Auslosung der Qualifikationsgruppen, als natürlich das Heimatland des dicken UEFA Funktionärs und guten Freunds seiner deutschen Kollegen, Johannson, Schweden als Topkraft des europäischen Fussballs Gruppenkopf wurde, während England oder Portugal sogenannte 'Todesgruppen' bildeten.
Obwohl also die WM-Auslosung so fair wirkte, da sie abgesehen von den gesetzten Gruppenköpfen nach Kontinenten gelost wurde, waren doch kleine Eigenheiten eingebaut, die die Wahrscheinlichkeiten zugunsten der Europäer erheblich verschoben. MÖGLICH waren natürlich auch andere Konstellationen, auch noch einseitigere, aber schon die Verschiebung der Wahrscheinlichkeiten war sehr wirksam.

Zunächst das Setzen an sich: die FIFA Weltrangliste als Grundlage zu nehmen ist ungerecht. Dort zählt, das Spiele stattfanden, was für Spiele stattfanden usw. Deswegen ist in der aktuellen Weltrangliste (Nov/Dez 2001) Kolumbien weit vorne, weil es eine zweitklassig besetzte Copa America im eigenen Land gewonnen hat. Eine Mannschaft, die sich nicht einmal für die WM qualifizieren konnte.
Afrikanische Länder haben in der Weltrangliste keine Chance. Denn wenn sie gegeneinander spielen, gibt es weniger Punkte als wenn Europäer oder Südamerikaner gegeneinander spielen. Heimspiele gegen Euopäer oder Südamerikaner gibt es hächstens einmal für Tunesien, Marokko oder Südafrika, und auch das nur selten. Der Aufwand für Freundschaftsspiele ist für die Afrikaner ohnehin (zu) hoch, meist treten sie mit 4 Stunden zuvor zusammengewürfelten Teams an. Diese Länder erreichen gar nicht die in die Wertung eingehende Zahl von Spielen. So krebst Nigeria seit Jahren auf Position 50 der Weltrangliste herum, so auf dem Level von Island. Überhaupt ist es eigenartig, dass die Kriterien einen Tag und nicht mindestens vier Jahre vor der Auslosung festgelegt werden.

Der Trick bei der Auslosung war aber anders:
Er funktionierte über die 3 überzähligen Europäer im 2. Topf. Dieser zweite Topf aus 11 europäischen Mannschaften wurde nicht klassifiziert, so dass auch Hochkaräter wie England oder/und Portugal zu diesen 3 überzähligen Europäern gehören konnten. Diese 3 Europäer konnten dann aber nicht mehr zu den Gruppen der europäischen Topseeds Italien, Frankreich, Deutschland, Spanien hinzugelost werden. Damit sank die Chance signifikant, dass Italien oder Deutschland gegen England würde spielen müssen. Währenddessen stieg die Chance erheblich, dass Brasilien und/oder Argentinien eine Hammergruppe erwischten.
Auswirkungen hatte dies auch auf die Zulosung der beiden mutmasslich schwächsten Teams aus China und Saudi Arabien. Ob dies am Ende wirklich so sein wird ist eine Frage. Jedenfalls musste durch diese europäische Zulosung von 3 Teams auf die nichteuropäischen Topseeds für die 3.Mannschaft in der Gruppe mindestens einer dieser beiden einem europäischen Gruppenkopf zugelost werden, die Chance war sogar gross, dass es beide sein würden. So blieb auch noch eine Hintertür der grösseren Wahrscheinlichkeit, dass Portugal oder England in eine der vermeintlich leichteren Gastgeber gruppen rutschen könnten. Auch dieses ging auf.
Quintessenz war: Eine so schwere Gruppe wie die für Argentinien war nur für die beiden südamerikanischen Gruppenköpfe möglich, Mindestens eine ganz leichte Gruppe war für die Europäer höchstwahrscheinlich.

Letztlich hatte Brasilien viel Glück bei der Auslosung, Argentinien viel Pech. Doch das eigentlich die Weltmeisterschaft noch viel stärker beeinflussende Szenario war tatsächlich Glück oder Pech, kombiniert mit einem eigenartigen Spielplan, der die Ermittlung der Finaltisten streng in zwei Hälften teilt. Bleibt der Spielplan so wie er ist, können Teams aus den Gruppen B,D,E,G erst im Finale auf die der Gruppen A,C,F,H treffen.

Das bedeutet das von den drei mutmasslich stärksten Mannschaften der Welt höchstens eine im Finale stehen wird, auf der anderen Seite mit grösster Wahrscheinlichkeit ein Europäer.
Ja man könnte soweit gehen, zu sagen, dass Italien schon so gut wie fürs Finale qualifiziert ist. Jedenfalls braucht Italien nur eine Weltklassemannschaft zu schlagen (im Finale) um Weltmeister zu werden. Eine doch wesentlich zu leichte Aufgabe. Im Gegensatz dazu müssen Frankreich, Argentinien, Brasilien schon eine, zwei, vielleicht drei solche Gegener überwinden, um überhaupt ins Finale zu kommen. wenn alles wie gesetzt läuft würde Frankreich im Achtelfinale auf England, in Viertelfinale auf Brasilien und im Halbfinale auf Argentinien treffen. Und dann noch im Finale die Italiener schlagen? Da gehört bei allem Können eine überproportionale Portion Glück dazu. Diese Auslosung hat die Wahrscheinlichkeiten, wer Weltmeister wird, stark verschoben.
Es ist halt ein Pokal. Wer sich rühmt eine der vier besten Mannschaften der Welt zu sein, wenn er ins Halbfinale kommt, oder gar die beste zu sein, wenn er aus der leichten Hälfte kommend, Weltmeister wird, hat dieses verkannt.
Letztlich kommt wahrscheinlich sowieso alles anders als gedacht...

So ist auch Deutschland in der 'geschenkten' Hälfte und hat, falls man sich für die zweite Runde qualifiziert eine Riesenchance Vizeweltmeister zu werden. Die Chance auf einen afrikanischen Weltmeister ist übrigens trotz der schweren Lose für Nigeria und den Senegal (als potentielles Überraschungsteam) ebenfalls noch erhalten: Kamerun als stärkste Mannschaft des Kontinents hat fast die gleiche Ausgangsposition wie die Deutschen.

Die FIFA sollte die angesetzten Halbfinals überdenken, zumal mit Japan auch noch der klar stärkere der beiden Gastgeber in der schweren Hälfte ist. Ausserdem ist es unbefriedigend wenn Finalkonstellationen wie Argentinien-Frankreich etc. von vorneherein ausgeschlossen sind und wie bei diesem Spielplan möglich, Gruppengegner bereits im Halbfinale wieder aufeinander treffen können, was vermeidbar wäre.
Gemacht wurde dieser Plan wahrscheinlich damit Korea und Japan nicht vor dem Finale gegeneinander spielen könnten. Ein sowieso unwahrscheinliches Szenario.

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