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Diese Woche:
Ewald Lienen macht sich Hoffnungen und einen genialen Schachzug...

Ewald Lienen, der charismatische Coach des 1.FC Köln geht in die Offensive. Auffällig ergreift er Partei für Bayer und Daum und gegen Bayern und ihre Protagonisten...

DPA berichtete am 13.Oktober:

Mit ungewohnt scharfen Worten hat Trainer Ewald Lienen vom 1. FC Köln Franz Beckenbauer und Uli Hoeneß im Zusammenhang mit der Affäre um Christoph Daum angegriffen. "Mein Eindruck ist, dass es sich um eine gezielte Kampagne handelt, um den Bundestrainer Christoph Daum zu verhindern. Zynischer und menschenverachtender kann man eine losgetretene Kampagne nicht begleiten und darauf hoffen, dass Christoph Daum zurücktritt", sagte Lienen in einem Interview der Kölner Tageszeitung "Express". Harte Kritik musste DFB-Vizepräsident Beckenbauer einstecken. "Franz Beckenbauer sehe ich ganz vorne mit dabei in diesem unsauberen Spiel", meinte Lienen. 

Bereits nach der Pressekonferenz von Manager Uli Hoeneß vom FC Bayern München am vorigen Dienstag hatte sich der Fußball-Lehrer sehr kritisch zu den Vorfällen geäußert und das Verhalten von von Hoeneß als "moralisch verwerflich" bewertet. In dem Interview, das am Freitag auf der Internet-Seite des "Express" veröffentlicht wurde, legte Lienen nach. "Derjenige, der das initiiert hat, hält sich zehn Tage zurück, ist in Marbella und hat von der ganzen Welt nichts mitbekommen", sagte Lienen und meinte: "Ich habe auch mal in Spanien gelebt. Da gab's auch Internet, da gab's auch Telefon, Fernsehen und Zeitungen. Aber sich dann zurückzuziehen und nach zehn Tagen zu sagen, ja, aber das habe ich alles nicht so gewollt und die die Hände in Unschuld waschen. Damit ist für mich der Höhepunkt des Zynismus erreicht. Selbst das Dementi ist noch ehrenrührig für Christoph Daum." 

Noch schärfer ging der Kölner Coach mit Beckenbauer ins Gericht. "Aalglatt wie immer gibt der Franz seine Interviews von sich, unangreifbar. Er ist ja auch der Einzige in Deutschland, der sich innerhalb von fünf Tagen 27 mal widersprechen darf. Er hat ja einen gottähnlichen Status, wo es nicht mehr darauf ankommt, ob seine Sätze mit der Wahrheit zu tun haben", sagte Lienen, der vor allem über den Auftritt des Bayern-Präsidenten in der ARD-Sportschau am vergangenen Sonntag erbost war: "Ich habe mit keinem Sterbenswort irgendwann mal von ihm ein Wort des Bedauerns gehört. Es ging immer darum, wäre es nicht besser, wenn Christoph Daum auf diesen Posten verzichtet." 

Lienen bezeichnete es als "ganz üble Art und Weise", Gerüchte aufzugreifen, um eine Diskussion über Daum zu eröffnen, um ihn letztlich zu diskreditieren und als Bundestrainer unmöglich zu machen

Ewald Lienen möchte mit dieser Offensive der Megafusion neuen Schwung geben und sich gleichzeitig als kommender Trainer des FC Rhein bewerben. 

Mit Daum's Abwanderung zum Bundestrainer wäre im Falle der Rückkehr Rudi Völler's ins Sportmanagement der Weg frei für Lienen und der manchmal verkniffen wirkende Westfale könnte zum ersten Mal einen Spitzenklub trainieren. 

Mit seinem Statement hat er zudem einen bewährten Schachzug aus der Politik benutzt:
Ist das eigene Volk entzweit, vereint man es am besten in dem man ihm einen gemeinsamen Feind präsentiert. 

Ein Konflikt Bayer-Bayern, der zu einem Konflikt Rheinland-Bayern eskalieren würde, dürfte der Megafusion das Moment zurückgeben, daß sie durch die Vorfälle in diesem Sommer (Leverkusens Meisterschaftsverlust, Abwanderung Daum und/oder Völler, Zwistigkeiten über zukünftige Mitsprache) verloren hatte.

Ein Schachzug von mindestens hoeneß'scher Qualität...

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