Dosenpfand statt Bundesligaskandal
1.1.2003. Es ist aus. Kein
Fussball mehr im Zeitalter des kreativen Mülldespotismus.
Der Samstag, mein Bundesligatag,
ab heute ist er dem Sortieren und Zurückbringen einzelner Müllgegenstände
gewidmet. Eine Bierdose hier zu Aldi, ein Mineralwassser-Tetrapack dort
zu HL, die einzelnen Kassenquittungen nicht vergessen.
Ich habe die Wahl, entweder
ich pfeif auf den Pfand, vernichte Kapital, dann habe ich kein Geld für
Fussball. Oder ich bringe den Kram zurück, dann habe ich keine Zeit
für Fussball.
Ich habe es nicht besser
verdient. Dümmlich hatte ich mit jedem Einkauf jahrelang meine Grüne
Punkt Gebühren entrichtet für jenes unsinnig praktische System,
das Umverpackungen bei mit zu Hause abholt und sie für mich sortiert,
um sie dem Recycling zuzuführen.
Ich hatte zu viel Zeit für
Überstunden, Innovation, unsinniges Produktivitätsvermögen
und Tanja. Tanja hatte zuviel Zeit für die Pflege ihrer Grossmutter.
Das ist jetzt vorbei. Jetzt sortiert sie ihre Dosen, die zu anderen Einkaufsbons
gehören, die Grossmutter siecht dahin, das entlastet die Krankenversicherung.
Oder war es belastet? Meinen Deutschkurs musste ich abbrechen. Für
die Erhöhung der Volksproduktivität. Oder war es Erniedrigung?
Es war Blechdose statt Oma
und somit war es ein Gesamtkunstwerk welches eindrucksvoll die Suche nach
einer neuen Sinnstruktur unserer Zeit als Nachfolge für das überholte
System Familie bieten kann.
Warum auch ein System was
Aufgaben praktisch und ökonomisiert für alle erledigt wenn man
ein System kreieren kann, in dem man alle kostenlos mit redundanten Arbeiten
beschäftigen kann? Und auch noch mit so etwas sinnvollem.
Zumindest die Ökobilanz
erhält so doch einen bedeuteten Aufstieg: wenn jeder mit seinem Auto
die Dosen einzeln zurückfährt anstatt dass ein Lastwagen bei
allen die Dosen abholt sollte das doch die Ökosteuer Einnahmen auf
Kraftstoff steigern, und das kommt ja der Umwelt zugute.
So und nur so hat Deutschlands
Wirtschaft wieder eine Zukunft. Und der Fussball als ein Teil von ihr auch.
Keine überteuerten Stadien mehr für zuviel Besucher.
Neuer Eintrittskartenpfand
zur WM 2006 beschlossen
Wie jetzt bekannt wurde,
hat das Organisationkomitee für die WM 2006 einen neuartigen Eintrittskartenpfand
beschlossen, welches die Stadionbesucher dazu bewegen soll, ihre Eintrittskarten
bei der produzierenden Druckerei zurückzugeben.
'Die neuen fälschungssicheren
Eintrittskarten bestehen aus soviel verschieden High Tech Stoffen, dass
man sie nicht einfach in den Papierkorb werfen kann' sagte ein Sprecher
des Komitees. Im Gespräch sind 10 Euro. 'Wir müssen schon einen
gewissen Prozentsatz der Gesamtsumme verlangen, bei einer einzelnen Eintrittskarte
überlegen sich die Besucher ansonsten, sie trotzdem wegzuwerfen' hiess
es dazu.
Das Pfandsystem soll anschliessend
auch auf die Bundesliga übertragen werden. Als unglücklich sehe
man derzeit noch an, dass die Karten bei der produzierenden Druckerei zurückgegeben
werden müssten. Da diese geschlosen hätten, wenn die Spiele beendet
seien, müssten einzelne Besucher extra noch einmal teilweise hunderte
Kilometer anfahren um die Karten zurückzugeben. Man hoffe aber bis
spätesetens 2009 ein Rückgabesystem eingerichtet zu haben, das
ermögliche, Eintrittskarten, die dann auch für Musikkonzerte
und ähnliches mit einem Pfand versehen würden, bei allen grösseren
Druckereien abgeben zu können.
19.11.2002
Fussball auf dem Weg zum
Mädchensport?
Milchmädchen* Journalismus
bildet Milchmädchen Wahrnehmung
In Wirtschaftsfragen
sind sie besonders bewandert, unsere Freunde von Sport 1 und Co.:
München - Fußball-Idol
Ronaldo lässt die Kasse bei
Champions-League-Sieger
Real Madrid klingeln. Der seit
Saisonbeginn für
die "Königlichen" spielende Torjäger hat in
den ersten fünf
Monaten der Spielzeit für einen immensen
Absatz an Trikots
gesorgt.
Von insgesamt 900.000
verkauften Shirts ging allein
300.000 Mal Ronaldos
Rückennummer elf über die
Ladentische. Bei
einem Stückpreis von 72 Euro hat das
Hemd des Brasilianers
Real allein 21,6 Millionen Euro
eingebracht - fast
die Hälfte der Ablösesumme des
Superstars (rund
45 Millionen).
Der gesamte Trikot-Absatz
der ersten Spielmonate spülte
dem Spitzenklub
64,8 Millionen Euro in die Kasse.
Ein paar Fragen bleiben doch
-
Auf die 21,6 Millionen Euro
kommt man, wenn man 300.000 mit 72 multipliziert. (Analog verhält
es sich mit den 900.000 und den 64,8 Millionen).
Muss man in Spanien keine
Steuern zahlen?
Sind in Spanien Stoffe,
Werkstätten, Verkaufsräume, Transportmaterialien, Transportvehikel
etc. kostenlos wenn es um Real Madrid Trikots geht?
Arbeiten in Spanien NäherInnen,
VerkäuferInnen, TransporteurInnen etc. etc. für lau oder ein
altes liegengebliebenes Morientes Shirt?
Hat also Real durch den
Nettoreingewinn an den Trikots eher nicht nur ein Zwanzigstel als die Hälfte
der Ronaldoablösesumme wieder hereinbekommen ? (Es gibt ja auch noch
andere Quellen, wie die Erhöhung des Werts der Fernsehrechte in Asien,
Brasilien etc.)
Oder handelt es sich bei
72 Euro um diesen Nettoreingewinn und der Verkaufspreis eines Ronaldo Trikots
ist in Wirklichkeit 699 Euro (bzw. 1699 Euro in Japan) ?
Wurde hier unseriös
formuliert oder hat man einfach nicht verstanden ?
Herr Präsident, Sie
können doch nicht einfach zusehen, wie Ihr Klub kaputtgewirtschaftet
wird, wollen sie niemand feuern?
Gebt ihnen einen Klub und
zählt die Sekunden bis sie ihn unten haben...
*wenigstens das sexistische
Element soll dem Fussball doch erhaltenbleiben, oder? (-> Dummheit in Rechenfragen
ist schliesslich ist Mädchensache)
Links zum Halbfinale der
Afrikanischen Champions League:
The
Shot Live
(coverage)
Die
berühmten Teenager von ASEC Abidjan
(Buliskandal 1999)
19.11.2002
Die grosse Schiri-Diskussion
dieser woche konnte man
sich endlich auf folgende konsenspunkte einigen:
- es soll eindeutige regeln
geben, die nicht mehr so oder so ausgelegt werden können
- die schiris sollen nicht
mehr so bürokratisch nach den regeln pfeifen, sondern diese mehr im
sinne des spiels interpretieren
- es soll mit mehr fingerspitzengefühl
das spiel laufen gelassen wedern
- es sollen klare grenzen
gezogen werden, bis hier und nicht weiter sollen her
- das inflationäre
ziehen von karten soll eingedämmt werden
- die schiris sollen ruhig
mal 15 mann runterstellen um wieder für ordentliche verhältnisse
zu sorgen
- die schiris sollen ihre
entscheidungen jedem spieler besser erklären
- die schiris sollen nicht
stundenlang mit den spielern diskutieren
- die schiris sollen so
pfeifen wie international, wo einfach strikter durchgegriffen wird und
Ordnung auf dem Platz herrscht
- die schiris sollen so
pfeifen wie international, wo einfach mehr durchgehen lassen wird und das
Spiel besser fliesst*
- die torlinie soll abgeschafft
werden, damit das zeitlupengereiher aufhört
- tv-interviews sollen das
spiel nicht nur auf schiedsrichterentscheidungen reduzieren, die in der
gesamtzahl der von akteuren getroffenen entscheidungen nur einen bruchteil
ausmacht
- tv-interview sollen mal
schonungslos das schiedsrichterverhalten analysieren, mit mal alles auf
den tisch kommt
- der tisch in der dfb-zentrale
soll an den ecken abgesägt werden. er hat dann aber keine füsse
mehr und die platte wird auf den fernseher gestellt werden müssen,
wenn nicht alle einverstanden sind, sich von jetzt ab auf den Boden zu
hocken
*die schiris behaupten doch
glatt, das sie gleich pfeifen, nur sich die spieler international anders
benehmen, bulsikandal vermutet: das liegt daran, dass man im europapokal
weniger unter druck ist
interview dazu:
also wie läuft das
jetzt mit den klaren regeln?
- es gibt nur foul oder
nicht foul, so einfach ist das
ja ist dann anfassen
immer foul?
- das ist schwachsinn dann
gäbe es ja 30 elfmeter
wann ist dann halten
foul?
- na ja wenn es foul ist,
ist doch ganz logisch
ja aber wo ist denn die
exakte grenze für foul nicht foul?
- na da muss man sich was
einfallen lassen, sagen wir, wenn der stürmer als folge des fouls
hinfällt
ja, aber dann fallen
doch stürmer bald immer hin
- dann muss man mal eine
gelbe karte wegen Schwalbe geben
ja, aber wer entscheidet
dann, welches hinfallen Foul und welches Schwalbe ist?
- na ja, der schiedsrichter
natürlich, der muss die Situation richtig interpretieren, verstehen
Sie da denn nicht?
Nachgetreten
Allwöchentlich drehen
sie wieder die Spiele mit abenteuerlichen Fehlentscheidungen.
Diese Schiedsrichter aus
exotischen Safariparks, z.B. Herr Albrecht aus Trinidad Tobago und
sein Linienrichter aus Laos.
Wie lange dürfen solche
fussballerisch untergebildeten Spielleiter und Fahnenwinker unseren schönen
europäischen Niveaufussball Bielefeld-Hertha, Hertha-Nürnberg,
Hannover-Dortmund etc. etc. noch in den Schmutz ziehen?
Ach, Herr Albrecht ist gar
nicht aus Ägypten?
Na ja gut, es war ja auch
ein schwieriges Spiel, und so schnell. Und wie war das noch
damals
bei der WM
Doping-Serie Italien
und jetzt...
Die
triumphale Rückkehr der italienischen Mannschaften in der Champions
League
auf der Bundesligaskandal-Schattenseite
Bundesligaksandal Ästhetikstudie...
...über
die ureigentliche Schönheit des italienischen Fussball
Spezial:
Afrikacup
2004 Qualifikation
Collin Benjamins Eigentor,
Rolf Christel Guie Miens verschossener Elfmeter und die neue Blamage für
Otto Addo's Ghanaer hier
nach der Sommerpause erst einmal:
Buliskandal völlig aufgeräumt!
Bundesligaskandal steht in
einer Übergangsphase zu einem neuen Format.
In Kürze dazu mehr.
Es wird trotzdem weiter
Updates geben
(oops, sind ja schon 3 Spieltage
gespielt:
VfL Bochum - bekommt die
Bundesliga wieder einen Sinn?)
Coming
one day:
Bundesliga Sonderheft
Warum nicht mal solange
schmökern im
Sonderheft
2001-2002...?
Mittendrin:
Afrikanische
Champions League
Das war die WM:
WM
Sonderheft |