Es klang wie ein Witz,
doch mittlerweile haben sich die Anzeichen verdichtet!
Bayer Leverkusen, der 1.FC Köln
und Borussia Mönchengladbach werden zum
FC Rhein (Arbeitstitel)
Vor
3 Wochen und vorletzte
Woche gab Bundesligaskandal bereits eine erste Einführung
in die Hintergründe des sansationellen aber notwendigen Vorhabens
der drei Klubs.
Letzte
Woche beleuchtete Bundesligaskandal
einige etwas eigenartige
aktuelle Meldungen der Branche und konnte mögliche Zusammenhänge
mit der geplanten Megafusion plausibel machen.
Heute nun: Warum Bayer Leverkusen Lokomotive
der Fusion sein will
Gerade jetzt, wo Bayer
Leverkusen vor dem größten Erfolg der Klubgeschichte steht?
Wo man doch gar keine Unterstützung braucht?
Gerade jetzt!
Denn die Verantwortlichen
sind sich darüber bewußt: Dies ist eine Momentaufnahme der Geschichte.
Gerade jetzt kann man aber mit der Megafusion zur sportlichen Lokomotive
eines Megaklubs à la Barcelona, Bayern oder Manchester United werden!
Allein würde der 'Retortenklub',
der die Bezeichnung seines Reagenzglases im Klubnamen trägt, niemals
in eine solche Position kommen können. Emerson läßt grüßen...
Die Meisterschaft würde
Bayer Leverkusen auf Platz 17 in der Reihe der Meister hieven. In eine
Reihe mit Holstein Kiel und Eintracht Braunschweig. Allerdings auch mit
München 60 und Eintracht Frankfurt.
Doch noch immer meilenweit
entfernt vom 1.FC Köln und Borussia Mönchengladbach (zusammen
8x Meister). Und keine Rede von den Bayern (15x Meister). Ein FC Rhein
läge mit einer möglichen Meisterschaft für Leverkusen dann
an Platz 2!
> Tabelle
der Meister
Wie schnell der Weg nach
unten ist, beweist das Beispiel Dortmund. Noch vor 3 Jahren als 'die
Kraft, die mit den Bayern den deutschen fussball auf Jahrzehnte hinaus
dominieren wird' gehandelt gehandelt, kämpfte man jetzt gegen den
Fall in die 2. Liga.
Doch Dortmund mit seiner
Potenz würde auch von dort sofort wiederkommen. Bayer auch?
'Naturellement wird Bayern
noch Meister! Oder wie soll Ich meinen französichen Freunden erklären,
wer Leverkusen ist? Bayer hat in Frankreich null Image'
Ein Leserbrief von
Eddy Storz im letzten Donnerstag-Kicker zur Umfrage wer Meister
wird.
'Machen wir uns nichts
vor' sagt Manager Calmund, 'Bayer Leverkusen wird ohne einen kräftigen
Anschub wahrscheinlich nie einen Namen haben wie FC Barcelona oder Real
Madrid. Da können wir noch so hart arbeiten, noch so viel bessere
Ergebnisse erzielen als Vereine, die eigentlich von der Zuschauerstruktur
viel größer sind'.
Dazu müßte
sich Bayer Leverkusen auf Jahre in der europäischen Spitze
etablieren. Dort wo man auch als Deutscher Meister noch lange nicht ist.
Mit einem Publikum von nur etwas über 20.000 Zuschauern, mit Stars
die den Klub lediglich als Durchgangsstation zu den ganz Großen betrachten,
erscheint das kaum möglich. Zumal abhängig von der Qualität
eines Trainers, der auch irgendwann versucht sein könnte, seine Laufbahn
mit einem solchen 'Namen' zu schmücken. Oder mit dem entsprechendenen
Gehalt, daß nur ein Klub bezahlen kann, dessen Fernseh- und Internetrechte
national und international aufgrund einer jahrzehntelang gewachsenen Reputation
um ein vielfaches den Wert derer von Bayer Leverkusen übersteigt.
Im Ausland ist eine
Teilnahme von Bayer Leverkusen im Vergleich zum Hamburger SV oder Borussia
Dortmund etwa ebenso populär wie hierzulande ein Kick gegen Udinese
Calcio anstatt gegen Inter Mailand, gegen Deportivo La Coruna
anstatt Real Madrid. 'Das was wir bisher erreicht haben ist das Maximum,
mehr ist mit einem Klub dieser Größenordnung nicht drin', so
Calmund.
Und dabei hat Bayer
Leverkusen noch Glück, daß der Zug in Richtung Europaliga gerade
jetzt abdüst, wo der Klub mitvorne steht. 'Wenn das schon vor ein
paar Jahren abgegangen wäre, hätten wir nur am Bahnsteig stehen
können und winke-winke machen' beschreibt der umtriebige Manager
den Umstand, daß Bayer dann auch für Sponsoren kaum interessant
geblieben wäre. Allenfalls Bundeliga- Mittelmaß die Folge,
ein Absturz im Kleinen, wie ihn der KFC Uerdingen (ehemals Bayer
Uerdingen) schon im Großen erleben mußte. Der einstige Vorzeigeklub,
ebenfalls erfolgreicher als Vereins- und Zuschauerstruktur eigentlich ngemessen,
kämpft heute um die Regionalligateilnahme. Vor 10 Jahren noch in der
Bundesliga, vor 15 noch im Europapokal droht die Viertklassigkeit. Und
nicht die geringsten Aussichten auf eine Rückkehr.
Deswegen hat Bayer
Leverkusen gar nicht die Wahl da stehen zu bleiben, wo man jetzt ist. Nach
oben ist alleine kaum mehr Luft. Aber wenn man nicht nach oben mitgeht,
landet man zwangsläufig unten. Beim VfL Wolfsburg, bei der SpVgg Unterhaching
und beim VfL Bochum. Denn die Liga wird getrennte Wege gehen. Auch wenn
man noch gegeneinander Fussball spielt...
[ nächste
Woche mehr ] [ zurück
nach oben ] |