G 14 macht ernst - steht der Fussball
vor einem Putsch?
Der Anschlag (2)
Geschickt verübt
die G14, ein Zusammenschluß selbsternannter wichtigster Klubs, in
bestimmten zeitlichen Abständen gezielte Anschläge auf die Fussballorganisation,
um einen weiteren Machtgewinn für die Interessengruppe zu erreichen.
Doch hinter dem, was wie eine Artikulation von Ungerechtigkeiten aussieht,
könnte eine klare Strategie stecken: Die Übernahme des Fussballs
durch genau diese Klubs.
letzte
Woche zeigte
Bundesligaskandal, wie die G14 sich zusehends als konkurrierende Macht
mit Verbänden und anderen Klubs sieht, und wie sie geschickt versucht,
diese gegeneinander im Kampf m Fernsehgelder und Sponsoren auszuspielen
und zu schwächen.
Heute nun nimmt Bundesligaskandal
Details der neuesten Vorschläge unter die Lupe und wirft einen Blick
auf die Struktur des 'Kolonialwarenhandel'...
Drei Tage Abstellung
und Abführung der Hälfte der Einnahmen: Aus der Sicht
der G14 hat der Vorschlag eine 'soziale' Komponente. Es ist eine Art Steuer
gemessen an den Einnahmen. Die Problematik ist tatsächlich, daß
auch die Nationalmannschaften Einnahmen generieren. Vor allem die Großen
wie Brasilien sind Wirtschaftsfaktor. Doch sind sie keine Unternehmen,
sonder führen die Einnahmen (hoffentlich) dem Fussball zurück.
Ursprünglich war eine
Forderung, daß die Verbände die Gehälter während der
Abstellung übernehmen sollten. Ein perfider Vorschlag: erstens könnten
sich die meisten Verbände das nicht im entferntesten leisten, zweitens
würden diese Summen bei zukünftigen Vertragsabschlüssen
zwischen Klubs und Spileern praktisch gleich hineingerechnet. Die Klubs
würden beginnen, die Einnahmen der Verbände zu verplanen, der
Druck auf Abstellungen der eigenen Spieler zur Entlastung der Kasse würde
wachsen. Das wäre also auch ein Eigentor gewesen.
Afrikanische Länder
haben jetzt schon Probleme ihre Spieler aufgrund der problematischen Reisebedingungen
bis zum Spiel einzufliegen. Ganz zu schweigen von der Finanzierung dieser
Maßnahmen. Deswegen gibt es einige Spieler die gar nicht angefordert
werden, oder nur um sie eventuell 'freikaufen' zu lassen. Doch auch Spieler
lassen sich ihren Verzicht auf die Nationalmannschaft bezahlen. Um es sich
dann manchmal in einem Anfall von Patriotismus (oder unter Druck) wieder
anders zu überlegen.
Bereits heute ermittelt die
italienische Staatsanwaltschaft wegen einer Art Sklavenhandel
mit afrikanische Teenagern gegen die Klubs, die Kinder unter unmöglichen
Bedingungen in 'einer wird sich durchsetzten' Camps importieren.
Doch der afrikanische Fussball
soll auch nichts zurückbekommen: Wenn die afrikanische Kontinentalmeisterschaft
zu der unmöglichen Zeit der Europameisterschaft stattfinden soll,
dann wird die Austragung in vielen Ländern unmöglich (Riesenhitze
oder Regenzeit), oder aber furchtbar aussehen, im Schlamm versinken oder
von der Hitze gelähmt. Das 'Produkt' soll nachhaltig geschwächt
werden.
Statt dem Afrikacup sollen
die Zuschauer schon heute auf die Europäische Champions League mit
'ihren' afrikanischen Stars eingeschworen werden. Als möglicher Markt
der Zukunft.
Die Struktur dieses Marktes:
Die afrikanische Kultur bringt Stars heraus, die Wirtschaftsmacht Europa
lockt sie individuell mit Geld weg und generiert Mehrwert. Den benutzt
man dann, um die Marktstrukturen weiter zu zementieren.
Man selbst braucht gar nichts
weiter zu tun als die 'Früchte' zu pflücken. Die, die sie gepflanzt
haben, dürfen das Endprodukt dann auch noch bezahlen.
Ein exaktes Abbild der wirklichen
Welt? Nein - Fussball ist längst Teil dieser.
nächste
Woche:
wie die G14 auf dem Fernsehmarkt an Macht zu gewinnen sucht und auch
bald auf 'vernünftige Regeländerungen' drängen wird
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