G 14 macht ernst - steht der Fussball
vor einem Putsch?
Der Anschlag
Geschickt verübt
die G14, ein Zusammenschluß selbsternannter wichtigster Klubs, in
bestimmten zeitlichen Abständen gezielte Anschläge auf die Fussballorganisation,
um einen weiteren Machtgewinn für die Interessengruppe zu erreichen.
Doch hinter dem, was wie eine Artikulation von Ungerechtigkeiten aussieht,
könnte eine klare Strategie stecken: Die Übernahme des Fussballs
durch genau diese Klubs.
Diesesmal:
Forderte die G14 einen ganzen Katalog von Maßnahmen in Zusammenhang
mit Länderspielen.
Kernpunkte: eine Umorganisation
des Fussballkalenders mit zwei Mini-Fenstern für Länderspiele
in der zweiten Oktoberhälfte und im Juni. Ansonsten eine Abstellung
von nur drei Tagen für Länderspiele. Kontinentalmeisterschaften
parallel zur Europameisterschaft.
Und: Abführen der Hälfte
der Einnahmen der mit der Nationalmannschaft erzielten Einnahmen an die
Klubs.
Was sich auf den ersten Blick
ganz berechtigt anhört, hat eine ganze Menge Hintergründe:
Heute spielen
sich die G14 als Sprecher aller europäischer Klubs auf. Sie wissen,
daß sie mehr Macht gegen die Verbände haben, wenn die Klubs
hinter ihnene stehen.
Morgen werden
die Gierigen 14, wie der Kicker die Gruppe mittlerweile in Übereinstimmung
mit Bundesligaskandal nennt, ihre Pläne forcieren: schaffen einer
festgeschriebenen Klub-Elite, die die Zuschauer weg aus den Stadien in
Bielefeld, Frankfurt und Sevilla hin zum Fernseher vors Pay-TV mit Bayern
und Real ziehen will.
Dazu spielt
die G14 mal die FIFA, mal die europäische Karte, denn ein Machtzugewinn
innerhalb der UEFA ist eine bessere Option als eine wilde Liga - Sie könnte
wahrscheinlich tatsächlich existieren und der Fussball könnte
für Jahre gespalten bleiben
Morgen werden
sich die G14 der großen Konkurrenz zwischen Klub-Fussball und Verbandsfussball
erinnern: es geht um bare Kohle, wenn Fernsehrechte verkauft werden, wenn
Sponsoren zu gewinnen sind. Ein attraktiverer Konkurrent wie die EM oder
WM sind hier im Weg.
Die Klubs bezeichnen sich
als die 'Wurzel' des Fussballs, doch sie sind lediglich Kinder, die ihre
Eltern und Geschwister loswerden möchten. Eine Art Freud'scher Vatermord
in der Konkurrenz um die Gunst der Mutter. So tauchte Bayern München
erst 1965 in der Bundesliga auf. Schade, daß sich die G14 nicht schon
1964 formiert haben.
nächste
Woche:
-Die Vorschläge der
G 14 im einzelnen. Was steckt wirklich dahinter?
-Wie die G 14 Schritt für
Schritt die Macht auf dem 'Markt' erobert
-Welche Aktionen die G 14
als nächstes plant
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