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Buliskandal Seite2 - Die großen neuen Verschwörungstheorien des 21. Jahrhunderts 
 
25-Jan-2000 
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BULISKANDAL DENUNZIERT DIE VERSCHWÖRER: 
Die große TV - Lüge 

Letzte Woche beschloß der Ligaausschuß: Es wird keine Live-Bundesligaspiele im TV mehr geben. Stattdessen nur noch Pay TV und Pay-per-view. 

2) Die 'Solidar'gemeinschaft 
Das Fernsehen schädlich für den Fussball ist, ist uns allen klar. Das der Fan eigentlich gar kein Fussball sehen will, oder nur ganz wenig und schon gar keinen Bundesligafussball, haben jetzt die Bundesligavereine und der DFB erkannt: Der Fan soll demnächst wieder Lust auf Fussball bekommen, indem er sich einen 1000 Mark teuren Dekoder kauft, eventuell noch 60 DM monatliche Abonnementgebühren klarmacht, und zusätzlich 5 Mark pro Spiel zahlt (naja: über die Kinder wirds schon klappen). 

Nutzen soll es allen bringen: Die Zentralvermarktung der Zusammenfassungsberichterstattung (z.B. Ran, Sportstudio, Regionalprogramme) und der Pay-TV Rechte (Premiere) sorgt dafür, daß auch die kleinen Vereine etwas abbekommen, Pay-per-View soll den großen Klubs große Kasse bringen. Die über die Verknappung erhöhten Preise sollen allen helfen, eine 'Solidaritätsabgabe'  quasi darin bestehen, daß der MSV Duisburg genausoviel Prozent aus einem Heimspiel gegen Bayern behalten darf, wie Bayern aus einem Heimspiel gegen Duisburg (was nicht unbedingt selbstverständlich ist).  

Doch was als Sieg des Gemeinschaftsgedankens der Ligavereine verkauft wird, könnte sich eventuell auch als essentielle Entscheidung zur Konkretisierung einer Zweiklassengesellschaft entpuppen wie auch als eine Maßnahme zur substanziellen Schwächung der Bedeutung der Liga insgesamt. In jedem Fall ist es zum (kurzfristigen) Nachteil des Verbrauchers.  

Muss man nämlich erst einmal bezahlen für Spiele, werden die Mannschaften noch unproportionaler im TV zu sehen sein. Denn gekauft werden wird Bayern, nicht der MSV. Den kennt nämlich keiner, weil er ja auch in den Europacupsielen nicht zu sehen ist. Und wer kauft eine Mannschaft, die ihn nicht interessiert?  
Auf einem normalen 'Markt' würde also der MSV versuchen, seine Spiele konkurrierend zu vermarkten. z.B. über eine andere TV-Form. So könnte er nicht nur, beispielsweise bei einer Übertragung auf West3 einiges einnehmen, er könnte auch den Wert der Bayern-Übertragung im Pay-TV mindern. Der Bayern, die dem MSV die Spieler wegnehmen wollen - falls sie mal einen haben, der in Frage kommt (gabs, Bsp. Strunz, Wohlfart).  

Ein kleiner Verein kann also weniger eigene Vermarktungswege finden, er kann auch so keine neuen Stadionzuschauer werben, außer in dem einen Spiel gegen Bayern, ansonsten wird keiner bereit sein, für den MSV Geld zu blättern. Der MSV wird für Sponsoren total wertlos, denn seine Medienkontakte werden in der Relation zu den großen Vereinen weiter erheblich sinken. 

Das war doch bis jetzt so - sagt die Liga. Und - eine Sendung à la Ran soll doch erhalten bleiben. Doch  es gibt mehr und mehr Konkurrenz, andere Fussballigen, andere Unterhaltungssendungen, andere Sportarten. Formel1? Hat sich mit der uneingeschränkten Live-Zugänglichkeit fast schon eine ähnliche Position wie der Fussball erarbeitet. Fussball lebt von seiner Bedeutung. Und die wird durch die Präsenz des Ereignisses gemacht: Wenn nur eine Randgruppe Fussball im Pay-TV schaut wird morgen darüber in der Schule oder auf dem Arbeitsamt genausowenig geredet wie über die Wrestling-Weltmeisterschaft.  
Die amerikanische NFL beispielsweise denkt nicht daran, ihre eroberten Programmplätze herzgeben - alle Spiele live im Free-TV. 

Das Pay-per-view ist also eine Marktzementierung, die die Großen vor eventuellen geschickten Marktstrategien der Kleinen schützen wird. 

Zusätzlich gewinnen gleichzeitig belanglose Freundschaftsspiele mit den Großen Vereinen (zugunsten der bayrischen Dorfkirchen) an Wert, genauso wie eigentlich unattraktive Europacupspiele. Profitieren tun wieder - die Großen 

Eine freie Übertragung des MSV wäre Werbung: ein kleiner Klub muß erst attraktiv GEMACHT werden. Zuletzt zahlten 'Randsportarten' für Live-Übertragungen im DSF um ihren Sport und ihre Sponsoren attraktiv zu machen.  

In der alten Fernsehlandschaft reichte hierzu die Sportschau einigermaßen, doch erst die Berichterstattung über alle Spiele war der Katalysator für den großen Boom. 

Doch der deutsche Fussball lebt noch gestern. Und im Bestreben den alten Zustand zu erhalten lassen sich die Kleinen auf den Knebelkompromiß mit den Großen ein. Statt eigentlich wesentliche Strategien gegen die Marktveränderung zu erreichen.  

Was das sein könnte? 

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