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Seite4 - Die Woche, das Wochenende 
 
22-Feb-2000 
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African Football Yearbook 2000
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Africa-Cup 2000 
Der Rückblick 

Am 18.1. hat Bundesligaskandal das  
wann - wo - wer nimmt teil - warum so oft - warum im Januar - wo im Internet - wo im TV - und: Eine Vorschau mit allen Teams  
erklärt,  
am 1.2. finden sich alle Gruppenspiele (die fehlenden sind nachgetragen) 
vorletzte Woche alle Viertelfinalspiele 
letzte Woche Halbfinale und Finale 

Hier nun der große Rückblick: 

Der Afrikacup 2000 sah die Wiedergeburt zweier großer Mannschaften und die Bestätigung der in den letzten Jahrzehnten gewachsenen Machtverhältnisse im afrikanischen Fussball.  
Großer Gewinner war Kamerun. Trotz großer administrativer Probleme hat sich die Nationalmannschaft quasi aus sich selbst erholt und ist in den letzten Jahren kontinuierlich gewachsen. Ihre Spieler sind individuell bärenstark, spielen zum Teil bei den besten Klubs Europas und sind als Mannschaft auch noch nicht am Ende ihrer Entwicklung angelangt. Viel abhängen wird von der Kontinuität in der Trainerfrage, was nun wieder eine administrative Frage ist. Entwickelt man sich so weiter, ist mit Kamerun bei der WM 2002 zu rechnen. 
Nigeria war noch stärker betroffen von hausgemachten Problemen (keine Freundschaftsspiele, ständig wechselnde Trainer, 4 Jahre verbannt vom Afrikacup wegen eines politisch motivierten Boykotts). Die Nigerianer konnten sich aber dank der Klasse ihrer Spieler (Kanu! Okocha!) und der richtigen Trainerwahl im letzten Moment doch noch zu einer alles überstrahlenden Elf reformieren.  
Bis zum Finale. Dort trafen Nigeria auf die 'unbezähmbaren Löwen' Kameruns, die sie beinahe in der ersten Halbzeit komplett zerfleischt hätten. Doch eine der Schwächen Kameruns war die Verwertung von Torchancen. So konnte Nigeriar das Spiel mit einigen genialen Aktionen ihrer protagonisten wieder öffnen (2:2 nach 0:2). Das im Elfmeterschießen eine unglückliche Entscheidung den Ausschlag gab, war eher ausgleichende gerechtigkeit: Kamerun hatte auf seinem Weg ins Finale gegen beide Gastgeber spielen müssen und hatte zum Beispiel im Finale zweimal den Pfosten getroffen. 

Das mit Südafrika und Tunesien zwei weitere WM-Teilnehmer ins Halbfinale kamen, scheint gewachsene Machtverhältnisse zu bestätigen, ist aber nicht unbedingt als Regel anzusehen: Während Qualifikationsspielen für Turniere haben bestimmte Länder klare Vorteile. Das sind die Nordafrikaner, z.B. die MArokkaner und vor allem die Tunesier, aufgrund ihrer besseren finanziellen Ausstattung und ihrer guten Organisation. Ähnliches gilt für Südafrika. Außerdem Nigeria, Ghana, Kamerun, denn sie sind nicht gemischte Teams, bestehen ausschließlich aus Profis, die in Europa ein ähnliches Spielverständnis erlernt haben und so einigermaßen schnell auch zusammenfinden. 
Im Gegensatz dazu haben die ärmeren Länder Probleme mit wechselnden Mannschaften, unterschiedlichen Auffassungen und wechselnden Trainern.  
Bei einem Afrikacup starten sie aber aufgrund der für alle geltenden Vorbereitungszeiten mit wesentlich besseren Chancen. 
Zumal diesmal das Klima eine erhebliche Rolle spielte: Die drückende Hitze war einigen Spielen deutlich anzumerken.  

So betrachtet sind vor allem Zambia und die DR Congo Enttäuschungen gewesen. Den Mannschaften waren starke Einzelspieler anzusehen, aber als Mannschaften enttäuschten sie vor allem im kreativen Spiel. Man hatte nur wenig gut herausgespielte Torchancen und erzielte kaum Tore (DR Congo gar keins). Ein Punkt mag die mangelnde Kontinuität in der Trainerfrage sein. Ein Nationaltrainer hat wenig Spiele, wenn er und die damit verbundenen Vorstellungen ständig wechseln, kann kein Spieler in seine Rolle hineinwachsen. 

Ganz im Gegensatz dazu Senegal. Die Mannschaft des deutschen Trainers Peter Schnittger überraschte mit dem schnellen Henri Camera und einer guten Mannschaftsleistung. Erst in der Verlängerung mußte man sich im Viertelfinale Nigeria geschlagen geben. 

Ägypten war wieder sehr stark, hatte aber nicht das Glück wie vor zwei Jahren (als man gewann) und schied im Viertelfinale gegen Tunesien aus. Vorher hatte man alle drei Gruppenspiele gewonnen. 

Ghana und Marokko waren als Mitfavoriten gestartet, erlebten aber eine große Enttäuschung. Ghana, angeknockt von ihrem letzten Gruppenspiel gegen die Elfenbeinküste, unterlagen in einem knappen und spannenden Viertelfinale gegen die kompakten Südafrikaner. Die große Schwäche, die kreative Torproduktion, kam wieder zum Vorschein. Marokko fühlte sich in Westafrika sichtlich am unwohlsten und hatte das Pech in der 'Todesgruppe' mit Nigeria und Tunesien wegen der weniger erzielten Tore auszuscheiden. Wie bei vielen in der Vorrunde ausgeschiedenen Mannschaften mußte der Trainer Henri Michel gehen. 

Algerien dagegen schöpft nach dem Erreichen des Viertelfinals (Niederlage gegen Kamerun) neuen Mut. Nach der großen Krise im Land wie im Fussball tauchen jetzt die ersten Hoffnungsschimmer auf. 

Die Elfenbeinküste sorgte international für Aufsehen, als die gerade durch einen Militärputsch (der erste in der Geschichte des Landes) an die Macht gekommenen Generäle, die in der Vorrunde ausgeschiedene Mannschaft für zwei Tage in ein Militärcamp einsperrte. Der Geheimfavorit hatte sein erstes Spiel gegen Togo leichtfertig aus der Hand gegeben, war gegen Kamerun chancenlos gewesen und hatte dann bei der aufregenden Aufholjagd gegen Ghana (2:0) ein Tor zu wenig geschossen, um weiterzukommen. 

Togo  erreichte mehr als man erwarten konnte (4 Punkte in der Gruppe mit Ghana, Kamerun und Elfenbeinküste), fiel aber auch dadurch auf, daß sich Verband und Trainer während des Turniers verkrachten. 

Ein Land mit der Einwohnerzahl Kölns kann wohl nicht viel erwarten. So gesehen hat der Gabun eine Menge bewegt. Es war aber deutlich, daß die Mannschaft zwar phasenweise Aufsehen erregen konnte, insgesamt aber eine Nummer zu klein war. 

Der Congo konnte sogar sehr geffallen. Mit engagiertem und quirligem Spiel brachte man nacheinander Marokko, Nigeria und Tunesien zur Verzweifelung. Rolf-Christel Guie-Mien glänzte. Doch eines fehlte den Congolesen: torgefährlich war man kaum. Sonst hätte man eine Menge erreichen können. So blieb vor allem der Makel, kein einziges Tor erzielt zu haben. 

Ganz anders Burkina Faso. Die talentierte und sehr junge westafrikanische Mannschaft wußte zu gefallen. Das Potential wurde deutlich, aber auch eine noch vorhandene Unausgeglichenheit. Vor allen gefiel die sehr jung besetzte Offensive. Nicht gefallen hat die Vorstellung dem Verband. Geblendet vom Vordringen ins Halbfinale auf heimischen Boden vor zwei Jahren, entließ man nun schon den zweiten Trainer seitdem. Auch hier könnte mangelnde Kontinuität eine vielversprechende Zukunft gefährden. 

Der nächste Afrikacup findet 2002 in Mali statt. Die Vorrunde ist bereits ausgelost. Genauere Informationen gibt es bei The Shot That Passed right Through The Net. 
 
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