Top Thema im
Mai:
Entwertet der neue deutsche
Dekonstruktivismus und seine ständigen Anschläge auf die traditionelle
Hermeneutik der Top-Weltsportarten den Sport an sich?
Entwertung #1: Die Formel
1 WM
Mauschelweltmeister Michael
Schumacher, in der Welt berühmt geworden durch sein Nintendostyle
Rammmanöver gegen Jaques Villeneuve um die Weltmeisterschaft #3 könnte
als einer der grössten Sportler aller Zeiten gelten, doch fragt sich
die Welt jetzt: was sind seine Rekorde wert?
Wie viele Rekorde, wie viele
Titel hätte er wirklich wenn auch in anderen Rennställen Punkte
verschenkt würden an Fahrer die sie gar nicht verdient haben?
Wie viele wirklich ohne
dieses Ferrari-Geschrammel hinter den Kulissen?
Ja, die Punkte vom Kasperlerennen
in Spielberg könnten am Schluss entscheidend sein, doch wäre
Schumacher dann der wirkliche Weltmeister?
Die quadrierte Logik der
neuen Oktoberfestideologie brachte Bruder Ralf auf den Punkt:: 'In ein
paar Wochen kümmert das kein Schwein und alle jubeln Michael zu, wenn
er Champion wird".
Alle? Alle! Denn wer auf
der Welt, wer in Brasilien, wer in England, wer in Australien soll sich
noch für diese getürkte Kerpener Dorfmeisterschaft interessieren
ausser ein paar besoffenen Grillkumpels aus dem Westerwald?
Doch auch von diesen drehten
sich am Sonntag nicht wenige angewiedert ab, dies allerdings weil das kolumbianische
Gegenstück zum brasilianischen Ferrari Clown Barrichello bei BMW,
Montoya, Michaels Bruder Ralf nicht auch vorbei und aufs Podest gelassen
hatte.
Entwertung #2: Die Fussball
WM
Wie Schumi in der Formel
1 bekommt auch die deutsche Nationalmannschaft Stützstrümpfe
für die WM in Japan und Korea. Während sich die Weltspitze durch
Todesgruppen und brutale Ausscheidungsspiele durchkämpfen muss um
einen Platz an der Seite des Teutonischen Jammerkrampfes im Finale von
Yokohama zu ergattern, läuft die Aktion 'hoch solln sie leben' auf
Hochtouren: Deutschland muss sogar nur 2 WM-Gruppenspiele bestreiten. Nach
der Trainingssession gegen Saudi-Arabien, in der sich unsere verkannten
Stürmer Selbstbewusstsein erschiessen sollen, kommen die beiden Gruppenspiele
gegen zwei Nobodys der Weltrangliste. Man wird sie zum "Aufwärmen
hernehmen können" wie der Kaiser sagt.
Nach der gemauschelten WM
2006 Vergabe... aber wie würde Bruder Ralf sagen: "Wenn wir erst einmal
Weltmeister sind, fragt kein Schwein mehr nach dem wie".
Warum nur, warum nur,
wollen MV + Beckenbauer nach allem was über diesen so bekannt wird
doch unbedingt Blatter wieder zum FIFA-Präsident...?
Entwertung #3: Die Champions
League
Mittwoch 20.45 h. Duell der
Loser. Zwei Mannschaften die alles verspielten, die von ihren zusammengenommen
letzten 9 Meisterschafts und Pokalspielen ganze zwei gewannen und sechs
verloren und auch wenn man die 4 Champions League Halbfinals hinzuzählt,
kommt lediglich ein einziger weiterer Sieg dazu..
Am Mittwoch kann mit Bayer
Leverkusen zum ersten Mal ein Klub zum Champion der Champions werden, der
noch nie in seiner Geschichte einen den Titel seines Landes gewonnen hat.
Was ist nur aus diesem Wettbewerb geworden.
Eine europäische Funktionärsgarde
hat mit einem ausgefeilten Setz- und Gelderverteilungssystem innerhalb
von wenigen Jahren einen gigantischen Putsch vollzogen: Der internationale
Klubfussball ist zu einer eklusiven Angelegenheit der 'G4' geworden (Italien,
Deutschland, Spanien, England). Nie wieder wird ein Klub in die Phalanx
der Klubs aus diesen Ländern einbrechen, es sei denn er versucht Aufnahme
in eine solche Liga zu finden wie es derzeit die beiden Glasgower Klubs
in die englische wünschen. Doch die UEFA wird alles tun, damit es
nicht soweit kommt.
Während noch vor wenigen
Jahren Benfica Lissabon, Ajax Amsterdam & Co. als Klubs von der Grösse
Bayern Münchens gelten konnten, können sie heute allenfalls eine
dekorative Gastrolle in der Champins League erwarten, ein Erfolg wäre
das Alibi, wäre die Ausnahme die die Regel bestätigt, wäre
der Resteknochen den man den anderen 45 europäischen Ländern
hinwirft, damit sie auch brav mitspielen und vor allem ihr Geld für
die Fernsehrechte rüberschieben mit denen man dann ihre Spieler wegkaufen
kann.
Nicht einmal die ausserordentlichen
Erfolge von Rosenborg Trondheim und Dynamo Kiew brachten diesen Klubs auch
nur annähernd eine Gleichstellung mit den subventionierten HSV, München
60, FC Schalke, AC Parma, Leverkusen & Co. Den Nachweis erbrachte Leverkusen
lange nicht, nicht einmal den slowenischen Meister Maribor konnte man besiegen,
gegen den erwähnten ukrainischen Topklub Dynamo Kiew schied man sogar
direkt aus. Nichtsdesttotrotz wurden den notorischen Vizemeistern vom Rhein
genauso wie den Champions League Niemanden aus Hamburg oder Gelsenkirchen
auch in der Folge weniger Qualifikationsrunden und leichtere Gegner garantiert
als der Mannschaft aus dem Osten, die immerhin Halb- und Viertelfinale
erreicht hatte.
Mit durchschlagendem Erfolg:
mittlerweile ist man so reich (deutsche Klubs bekommen natürlich auch
mehr vom Fernsehgeld), das kein seriöser Klub aus einem Nicht G4 Land
mehr zum Konkurrenten um einen der für Bayer erschwinglichen Topspieler
sein kann. Nur innerhalb dieser G4 Gruppe wird Bayer in Zukunft noch ein
Klub einen Spieler wegschnappen können.
Entwertung #4: Die Bundesliga
Seit 1963 gibt es die Bundesliga
und sie hat mittlerweile einen recht ungesunden Strukturwandel im deutschen
Fussball zur Folge: Wahren es einst eine ganze Latte von grossen Klubs
mit mehr oder weniger guten Phasen, hat sich in den letzten 30 Jahren eine
Polarisierung herausgearbeitet, die eine Entwicklung zu schottischen oder
holländischen Verhältnissen befürchten lassen. Noch schlimmer:
Von 30 Meistertiteln 1972-2001 gewann der FC Bayern München die Hälfte!
Nie zuvor konnte ein Klub
über einen so langen Zeitraum den deutschen Fussball dermassen dominieren.
Daraus hat sich ein ähnliches strukturelles Ungleichgewicht wie in
Europa zwischen den grossen und kleinen Ligen herausgebildet. Wäre
nicht der Glücksfall Borussia Dortmund, der in einem günstigen
Moment Anfang der 90er Jahre die Chance bekam und nutzte in die Etage der
ganz grossen Klubs aufzusteigen, gäbe es nicht einmal einen annähernden
Gegenpol. Kein Klub wie zum Beispiel Leverkusen kann auf Dauer verkraften,
seine besten Spieler ständig an Bayern abzugeben und immer noch Paroli
zu bieten.
Borussia Mönchengladbach
und Werder Bremen, Vorgänger als zeitweiliger Widerpart können
dies bezeugen. Eigentlich müsste der HSV der grosse Gegenspieler der
Bayern sein. Doch bei den Hansestättern lief nach der grossen Phase
Anfang der 80er zu viel schief. Die Tür für einen so grossen
Klub aus einer so grossen Stadt ist zwar noch nicht zu, aber die Kontinuität
und das Know How getragen durch die ehemaligen grossen Spieler der Bayern
scheint für alle schwer zu verfolgen.
Das Fatale an der
guten Arbeit der Bayern: Jede Meisterschaft in der sie nicht vorne liegen
wird inzwischen mehr als eine Art Pause, ein Versagen des Grosdsklubs gesehen
als ein Verdienst seiner Gegner. Sogar die Bayern übernehmen in einer
Art kollektiven Hallizunation diesen Schwachsinn: Obwohl man dieses Jahr
mit 68 eine hervorragende Hausnummer erspielt hat, wird die Saison negativ
bewertet, von einer Pause gesprochen und dem 'Muss' nächstes Jahr
den Titel zu holen.
Dies entspricht einer Abwertung
des Wettbewerbs einer Entwertung der Budnesliga wenn es so leicht ist den
Titel zu holen.
Dieser Entwertung könnte
ein allgemeines und dann ein bayrisches Desinteresse folgen: als Folgen
würden dann die Bundesliga als Qualifikationsgrundlage für die
Europaliga und später die bayrische Teilnahme an ihr in Frage gestellt.
Benfica, Ajax, und Co. würden sich freuen: sie haben nur dann wieder
eine Chance wenn in einer Europaliga wieder gleichere Voraussetzungen herrschen.
Die schottische Liga zeigt
es allen: sie ist überflüssig, langweilig und belanglos, die
vier Old-Firm Derbys wären genug, die Saison gegessen.
König
Mitleid
Warum wir immer noch nicht wissen wer
eigentlich Meister geworden ist
Hat
Murdoch Bundesliga sabotiert?
Ist die Bundesliga Opfer
einer bösen ausländischen kapitalistischen Verschwörung
geworden?
Nach jetzt auftauchenden
Berichten im Internet (ZDNet,
Netzeitung)
findet derzeit in den USA ein Schadensersatzprozess des Canal Plus Mutterkonzerns
Vivendi gegen eine Murdoch /News Corp. Tochterfirma statt, die das Knacken
der Verschlüsselungscodes der Konkurrenten Canal Plus und ITV Digital
(und Premiere World??) angeordnet haben soll, um sie Piraten-Sites im Internet
zuzuspielen oder als angebliche Undergroundsites selber zu veröffentlichen.
ITV Digital steht vor der
Pleite und mit ihr 30 Klubs der englishen Ligen. Canal Plus verzichtete
überraschend darauf, bei der Vergabe der Übertragungsrechte für
die Fussball WM mitzubieten und die nächsten Verhandlungen mit der
französischen Liga versprechen nichts gutes für die Vereine.
In Deutschland könnte
Murdoch bald Premiere Besitzer sein und damit ein Marktmonopol wegen des
von Kirch verfolgten technischen Monopols (Dekoder mit ausschliesslicher
und nur für Premiere geeigneter Betacrypt Verschlüsselung) besitzen,
was bedeutet das für Konkurrenz praktisch keine Chance besteht, da
sie den Kunden erst überreden müsste, einen zweiten zusätzlichen
Dekoder zu kaufen und ausserdem wegen der Paketvermarktung der Bundesliga
auch keine Chance hätte mit einer geringeren Summe und nur einigen
Spielen in den Markt einzudringen.
Die Folge: Die Bundesliga
erhält die Rechnung für die tatkräftige Hilfe beim Aufbau
eines Monopols und wird nur noch die Hälfte an Pay TV Geldern bekommen.
So oder so, mit oder ohne
Murdoch übrigens...
Medien
fallen auf Aprilscherz rein
Die gesammelten deutschen
Medien (ausser Bundesligaskandal natürlich) sowie sogar der
Kanzlerkandidat der Union fielen diese Woche auf einen Aprilscherz der
Bundesregierung herein.
Es wurde tatsächlich
die Meldung verbreitet, die Bundesregierung bzw. der Steuerzahler würde
dafür geradestehen, das Gehaltsniveau der Profifussballer zu sichern
damit es nicht wieder unter die Armutsgrenze fiele wie vor 1997. Äh
ja, bzw. die kleinen und mittleren Fussballklubs zu retten.
Als ob solch kompetente
Leute nicht vorher einen Experten wie Sportrechtehändler Kölmel
über seine hervorragenden Erfahrungen mit unterstützenden Zahlungen
an diese 'Institutionen der Kultur'* befragen würden...
*Bundesligaskandal Unwortlexikon
'Fussballklub'
Missverständlicher
Ausdruck. Früher und in kleinen Gemeinden Afrikas heute noch ein Klub
in dem man sich versammelt, um Fussball zu spielen.
Heute oft verwechselt mit
Unternehmen deren erstaunlicher Zweck es ist eine Ansammlung ('Liga') zu
bilden um Techniken und Instrumente zu entwickeln, ein möglichstes
Maximum an Volksvermögen abzusaugen und auf Dritte (*Spieler, Spielervermittler,
Spielerberater, Rechtsanwälte, Medienkonzerne, Banken, Werbung etc.)
umzuverteilen.
(Einige grössere Fussballklubs
verlassen inzwischen aber wieder den Zustand der leeren Hülle und
des abstrakten Konstrukts und besitzen wenigstens ein Stadion und eine
Trainingsanlage und bezahlen hier und da sogar Platzwart und Schatzmeister).
Genug der Polemik: Ganz so dumm, war die
Idee der Bundesregierung nicht, eine ganze Branche zu sichern, in dem man
einen möglichen Liquiditätsengpass überbrückt.
Schliesslich ist der Fussball
danach wieder absolut überlebensfähig* im Gegensatz zu vielen
anderen.
Das man aber damit Wahlkampf
Punkte machen wollte indem man es ohne Not (die Situation stellt sich vielleicht
gar nicht) hinausposaunte erwies sich als Schuss ins falsche Tor..
*Sogar eine Reduzierung
auf die Hälfte der Einnahmen würde den Fussball immer noch weit
über dem Niveau von vor 10 Jahren stehen lassen und das kommentierte
man damals (wie zu allen Zeiten) als absurd hoch.
Mehrfach hat Bundesligaskandal
allerdings schon die Nachteile des derzeitigen Denkens (Planwirtschaft,
Zentralvermarktung, langfristige Spielerverträge) aufgezeigt und diese
machen jetzt auch einen Teil der Ursachen der Krise aus.
Der Fussball muss und kann
Mechanismen entwickeln und sollte dies zusammen mit der EU-Kommission tun,
die die Wettbewerbsrahmenbedingungen dahingehend regulieren, dass der Wettbewerb
nicht zwangsläufig ein Denken und eine Logik erzwingt mit der die
individuell Handelnden die Klubs und den Fussball ruinieren.
Hier sind noch längst
nicht alle Mittel ausgeschöpft.
(Details werden hier nicht
genannt. Dies zählt zu den Consulting Dienstleistungen von the-shot.com)
ALARM
IN DER NULLEN-LEAGUE!
FIFAGATE?
Blatter Oil -
Der Untergang
eines Schurken?
Der Einbruch der
Spitzenteams -
Wer kann es noch schaffen?
Bayern? Schalke?
Die Bundesligaskandal
Aufholjagdtabelle
Doping
pur
- auf der BUNDESLIGASKANDAL -
SCHATTENSEITE:
Empoli
unter Verdacht
Aktion
DDR
Bundesliga nein danke
Die Kirchliga ist tot - es lebe
die Mauer
auf
S.5 :
FUSSKÖPFE
die Cartoons von Francois
und Rafaele Bacchetta
(auch bekannt als Just
for Kicks)
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