Mini-Vorschau
Am Wochenende beginnt die
Afrikanische Champions League
Modus:
In Afrika ist ein kontinentaler
Wettbewerb aus finanziellen und infrastrukturellen Gründen eine viel
grössere Herausforderung. Oft müssen Regierungen einspringen,
um den Klubs die Auslandsreisen überhaupt erst zu ermöglichen.
Dies ist einer der Gründe warum die afrikanischen Klubwettbewerbe
überschaubarer geblieben sind als ihre Gegenstücke in Europa
und Südamerika.
Es gibt die Champions League,
den Pokalsiegerwettbewerb und den CAF-Cup (vergleichbar mit UEFA-Cup).
An jedem darf pro Land nur ein Teilnehmer gemeldet werden (abgesehen vom
Titelverteidiger). Viele Klubs aus ganz armen Ländern haben dieses
Jahr aufgrund der erhöhten Kautionen für Schiedsrichterkosten
verzichtet.
> Berichterstattung
Afrikanischer Fussball auf
The
Shot That Passed Right Through The Net
Die afrikanische Champions
League wurde nach dem europäischen Vorbild geschaffen. Vor allem um
über die Vermarktung einen Wettbewerb zu kreiieren der ein kleines
Plus in die Kassen bringt. Tatsächlich scheint dies auch gelungen,
obwohl die Gesamtausschüttung für alle Klubs nicht einemal einen
deutschen regionalligaetat eines einzigen klubs decken würde.
Noch etwas ist anders: Gespielt
wird zwischen Februar und Dezember. Die afrikanische Champions League tritt
also jetzt in ihre heisse Phase.
8 Mannschaften haben sich
in mehreren k.-O.-Runden für die Gruppenspiele qualifiziert. Zwei
Vierergruppen wurden ausgelost. Die beiden ersten qualifizieren sich für
das Halbfinale.
Mit Spannung werden jetzt
die ersten Spiele erwartet. Von Freitag bis Sonntag werden sie stattfinden.
> Spielberichte
bei The Shot Live
Der amtierende Champion Hearts
Of Oak Accra aus Ghana ist allerdings schon ausgeschieden.
Nur 1968 (der Wettbewerb
wird seit 1964 ausgetragen) konnte ein einziges Mal ein Klub aus dem damaligen
Zaire (TP Englebert Lubumbashi) seinen Titel verteidigen.
Unter den qualifizierten
Klubs sind aber trotzdem einige ehemalige Cupsieger:
Al Ahly Cairo (1982+1987),
nach Jahren deutscher Trainer hat jetzt ein Portugiese das Kommando übernommen
und mit einem 1:0 im Freunsdschaftsspiel über Real Madrid ein vielbeachtetes
Debut gefeiert.
Espérance Tunis
(1994), der stärkste Klub der letzten Jahre mit zwei knappen und kontroversen
Finalniederlagen hatte zwar grosse Schwierigkeiten bei der Qualifikation
und auch einige starke Spieler verloren, ist aber trotzdem Topkandidat
fürs Halbfinale.
ASEC Abidjan (1998),
Elfenbeinküste, vielleicht der Topklub Westafrikas. Visionär
geführt machte er vor allem durch die spektakulären Erfolge der
Spieler aus dem angeschlossenen Fussballinternat Schlagzeilen. Hat dabei
aber ähnliche Schwierigkeiten wie Ajax Amsterdam: Europäische
Klubs und Spielervermittler umschwärmen den Klub, der den Abfluss
der besten Talente nur mühsam unter Kontrolle halten kann. Die Folge:
eine geschwächte Mannschaft verliert, die Fans gehen auf die Barrikaden
und die Mannschaft muss über die Verpflichtung mittelmässigerer
'fertiger' Spieler stabilisiert werden.
Zwei Elfmeterschiessen retteten
die Westafrikaner, die allerdings ein schweres Los gezogen hatten, in der
Qualifikation.
TP Mazembe aus Lubumbashi,
der zweitgrössten Stadt der DR Congo (ehemaliges Zaire), ist ein nicht
zu unterschätzendes Team aus einem ebenfalls fussballverrückten
Land. Auswärtsspiele sind hier besonders schwer. Die Kongolesen schalteten
den Sieger von 1989, 1997 und 1999, Raja Casablanca aus Marokko, in der
Qualifikation aus.
Als TP Englebert stehen
sie 2x in der Siegerliste (1967+1968) des Wettbewerbs. Obwohl viele Quellen
den Klub als denselben behandeln, muss ein kleines Fragezeichen bleiben,
denn es gibt ein paar Widersprüche.
Die restlichen 5 Klubs:
Julius Berger aus
Nigeria ist der xy. Anlauf der Nigerianer den Champions Cup endlich in
das fussballverrückte und bevölkerungsreichste Land Afrikas zu
holen. Doch die Klubs aus Nigeria sind nicht zu vergleichen mit den Spitzenvereinen
aus der Elfenbeinküste oder Ghana. Die Liga produziert Champions,
die in jenem Jahr gut sind, im darauffolgenden aber zumeist die Spieler
verlieren oder aus anderen Gründen absinken, so dass schon Champions
League Teilnehmer parallel abgestiegen sind.
Mamelodi Sundowns
aus Südafrika versuchen es nun auch schon zum dritten Mal hintereinander.
Letztes Jahr waren sie schon recht nahe, scheiterten nur durch das Torverhältnis
am Finale. Doch der Cup scheint im England-und Europa-fixierten Südafrika
nicht so einen hohen Stellenwert zu haben, die Stadien waren leer. Die
jahrzehntelange Isolation hat hier Gräben hinterlassen.
CR Belouizdad aus
Algerien ist sicher nicht chancenlos wenn auch keine Ausnahmemannschaft.
Zeigen die Konkurrenten Schwächen, wird man sie zu nutzen wissen.
Pikant: die Algerier spielen in einer Gruppe mit Al Ahly, den Egyptern.
Gerade hat erst die Algerische Nationalmannschaft in einem emotional aufgeputschten
Spiel dem Erzrivalen die WM-Qualifikation verdorben.
Petro Atletico aus
Angola ist hier zuletzt genannt, aber durchaus eine Mannschaft mit Potential
nach unten und oben. Bei ihr dürfte der Unterschied Auswärts-
und Heimperformance sehr gross sein. Kann die Mannschaft, in der ein paar
Nationalspieler stehen, auswärts überraschen, ist mit ihr zu
rechnen. Ansonsten könnte sie dem einen oder anderen Konkurrenten
die entscheidenen Punkte abknöpfen.
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