PREMIERE
WORLD - Der Test (2)
Gegenstand des Tests war das
Premiere World Weihnachtspaket Sport, dass die Freischaltung des 'Sport-Pakets
mit Kick' bis zum 30.6.2001 zusammen mit dem Erwerb der d-Box im Paketpreis
beinhaltete.
Letzte
Woche startete Bundesligaskandal mit einer Kurzzusammenfassung/Einführung.
Wie letzte Woche berichtet, hängen die Auswirkungen
der d-Box stark von den völlig verschiedenen Konstellationen beim
Benutzer ab. Kabel- oder/und Sat, digital oder/und analog Sat, usw. usw.
Bundesligaskandal testete
hier die d-Box für Sat und beschloss das Gerät nach den
ersten Erfahrungen in 'ddr-Box' umzutaufen.
Doch um zu verstehen warum
das Gerät für die einen nichts anderes als ein Dekoder, für
die anderen eine Sabotagevorrichtung bedeutet, gibt Bundesligaskandal heute
zunächst einmal eine kurze Einführung in die Möglichkeiten
des Satelliten- und Digitalfernsehns.
Richtung Süden, am Himmel
über dem Äquator stehen nebeneinander eine ganze Reihe von Fernsehsatelliten.
Diese Satelliten drehen sich exakt mit den Erdumdrehungen mit und halten
so eine starre Position am Himmel, so dass man eine Antenne direkt darauf
ausrichten kann. Sie wurden von Betreibergesellschaften dort plaziert,
welche Übertragungsfrequenzen vermieten. Sie 'beamen' zumeist auf
eine bestimmte Region, so dass man nicht alle sichtbaren Satelliten auch
emfangen kann. Ausserdem gibt es noch teilweise unterschiedliche technische
Systeme.
Auch die Kabelnetzbetreiber
nehmen übrigens einen Grossteil ihrer Einspeisungen aus dieser Quelle,
so dass Satellitenfernsehen schon lange die direktere und preiswertere
Alternative zum Kabel darstellt.
Voraussetzung ist allerdings
freie Sicht auf die Satelliten und die Möglichkeit einer Installation
der Anlage. Auch wird die Konstruktion umso komplizierter um so mehr Satelliten
man emfangen möchte und umso mehr TV-Geräte man mit Satellitenfernsehen
ausrüsten möchte.
Satellitenfernsehen ist vor
allem für alle die interessant, die nicht nur alle Kabelsender emfangen
möchten, sondern darüber hinaus auch ausländische Sender
wie die RAI (Italien), tve (Spanien), RTI (Portugal), die polnischen Sender,
oder auch arabische Programme. Hierfür sind vor allem die Eutelsat
Satelliten wichtig, während Astra die meisten deutschen Sender abdeckt.
Bei Kopernikus wiederum findet man britische Sender und auf der anderen
Seite des Spektrums kann man sogar französische Sender emfangen. Vor
allem auch viele interessante Radiosender werden als Zusatzton zu zahlreichen
Fernsehfrequenzen übertragen, so sind z.B. alle BBC Programme über
Astra zu hören.
Mit der Etablierung des Digitalfernsehens
explodierten die Möglichkeiten der Satellitenfans wie die der Sendeanstalten.
Allein bei den zwei wichtigsten Satelliten kommt man problemlos auf über
1000 Fernsehsender. An dieser Stelle ist das derzeitige Kabel übrigens
überfordert. Hier kann nur eine kleine Auswahl davon eingespeist werden,
so dass eben darum ein digitaler Sat-Receiver so interessant ist. Jedoch
muss man das erste 'aber' hier gleich hinterherschieben.
Zum einen ist die Zahl der
deutschsprachigen Sender die zusätzlich emfangbar ist im Vergleich
zum internationalen Angebot noch eher gering, zum anderen hat man es hier
mit einem Gemisch aus frei emfangbaren Sendern zu tun und solchen, die
man, wie man es von Premiere World her kennt, bezahlen muss. Für diese
benötigt man dann nicht nur eine Karte (sieht aus wie eine Telefonkarte)
sondern auch ein Modul, dass diese Karte lesen kann.
Und wer hätte es gedacht
- hier gibt es wiederum verschiedene Verschlüsselungssysteme.
Kirch wäre nicht Kirch,
wenn er mit der ddr-Box nicht ein eigenes Verschlüsselungssystem etabliert
hätte. Die ddr-Box kann nur die Premiere World Karte lesen und sonst
keine. Damit kann der geneigte Fan zwar die Existenz von Real Madrid TV,
Milan channnel und Inter Fernsehen sehen, der Bildschirm bleibt schwarz
(bzw. blau) und er wird es ohne einen weiteren teuren Receiver diese Kanäle
nie entschlüsseln können. Eine hohe Hürde, denn das Verschlüsselungssystem
wiederum ist der ddr-Box exclusiv und behindert so auch die Etablierung
eines eigenen verschlüsselten Programmes anderer deutscher Sender,
z.B. der öffentlich rechtlichen Programme, welche ihre umfangreichen
Archive so zugänglich machen könnten.
Funktionieren tut das System
angeblich auch für ORF. Das ORF musste auf Druck der deutschen Sender
wie zahlreiche andere öffentlich-rechtliche Programme anderer Länder
sein Programm verschlüsseln, da es sonst zu Rechtekonfrontationen
gekommen wäre. Wenn das ORF beispielsweise ein Formel1-Rennen über
Satellit oder das deutsche Kabel aufgrund seines Erwerbs von österreichischen
Rechten ausstrahlt, das ganze aber auch in Deutschland emfangbar ist, gibt
es Rechtekollisionen. Warum die Werbung in RTL schauen, wenn man das Rennen
doch auf ORF sehen kann?
So teilverschlüsselt
auch die RAI ihre Sportübertragungen über Satellit.
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