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Seite4 - Die Woche, das Wochenende

30-Apr-2002
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Das grosse dunkelrote
Buliskandal-
Sonderheft zur Saison 2001/2002
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Das Drama am letzten Spieltag:
Wer ist eigentlich Meister?

Mitleid ist King

Mai.
Die Zeit der letzten Spieltage. Die Zeit in der Reporter gewisser berüchtigter Sender schreien wie am Spiess geröstet um den Wettkampf zu entscheiden: wer ist der Star? Der Fussball? Das Fernsehen? Oder doch der Reporter?...
Oder ist die Ware einfach so langweilig, das sie das marktschreierische Anpreisen eines Kartoffelsalates kurz nach Verfallsdatum benötigt?
Mitleid mit soviel Schwächlichkeit ist angebracht.

Wo sie am nächsten Morgen als Richter im roten Sessel göttergleich in Diskussionsrunden die Versager denunzieren, die doch einfach nur hätten richtig aufstellen oder direkt ins Tor schiessen müssen. Wo sie die Zeugnisse austellen wie erfahrene Lehrer ihren zurückgebliebenen Sechstklässlern. Allen voran denen, die schon seit Jahren alles falsch machen: zum Beispiel jene pomadige, in eitlen Grabenkämpfen zerfallene Millionärstruppe des Nürnberger Wurstfabrikanten, der in Wirklichkeit aber nur einen einzigen Fehler macht: er verwechselt die elektronischen Seifenblasen vor Auge und Ohr aufgrund ihrer in Sprachmerkmalen transportierten Wahrhaftigkeit hin und wieder mit Glaskugeln von Fachkompetenz. 
Was ist die Bundesliga nur für ein mickriges Produkt wenn solche Versager tatsächlich am letzten Spieltag noch Meister werden könnten?
Man müsste glauben, das Versagerquartett, Quintett?, Septett? an der Spitze der Liga hätte 40, 41, 42 Punkte nicht über 60. 
Mitleid mit soviel Schwächlichkeit ist angebracht.

Am Montag werden sie sie nachdreschen die Fans. Die Phrasen.
Und stellvertetend die Dahlmanns, Hanschs und all die anderen Windpfeifen nachdiskutieren, die sich so bemüht hatten im Stile der Nachquatscher zu differenzieren: ein geschwindigkeitsverzerrtes, zweidimensional täuschendes, dazu noch halb verdecktes Bild, engagiert propagandistisch übersprochen, was um 17.40 eine klare Schwalbe beweisst und 2 Stunden später den Schiedsrichter zum Lynch lädt, weil er keinen Elfmeter gegeben hat.
Bis die niveaulose Sprachsosse zur teuer verpackten und so überzeugenden und im folgenden immer wieder reproduzierten Wirklichkeit wird und später einmal zur geschriebenen oder gemeisselten Geschichte.
Mitleid mit soviel Schwächlichkeit ist angebracht.

Wie auch mit den vielen Verteidigern in Europas Topligen, bei kleinen Klubs jenseits von Gut und böse, sie könnten Lolton oder Becce heissen, aus Ingland oder Etalien oder anderen beliebigen Ländern kommen. Wollten sie sich doch für neue Aufgaben emfehlen, sprachen sie bereits mit ihren Agenten, welche sich zeitgleich jedoch Sorgen machten um ihre Spieler in anderen Vereinen, noch vollends im Kampf um Klassenerhalt und Meisterschaft verstrickt.
Und dann diese Peinlichkeiten. Wit weg vom Stürmer und auch noch in die falsche Richtung gelaufen als der Ball in den Strafraum flog. So weit weg als ob sie dafür in Kilometern bezahlt werden. Und auch noch mehrmals, weil die eigenen Stürmer dumm wie Brot jetzt treffen, statt vor vier Monaten.
Mitleid mit soviel Schwächlichkeit ist angebracht.

Doch langsam haben wir uns durchgespielt durch den Dschungel der Worte, durchgekämpft zum Fussball und zur Fernbedienung. Was ist das? Ein Traum? Bundesligafussball mit arabischem Kommentar. Wir verstehen nur die Spielernamen. Die Spiele sind spannend. Bis eben hatten wir gar nicht mehr hingeschaut. Hatten uns in einer der inflationären Werbepausen abgewendet, zu einer interessanteren Tätigkeit und nur noch reagiert, wenn der Reporter geschrien hatte, später waren wir auch da nur noch zusammengezuckt. Für die Liga und den Sender wars ja egal. Ein Kontakt zählt als ein Kontakt, egal ob man dabei gelangweilt die Werkbank traktiert oder gebannt in die Röhre schaut. Der Reporter hatte uns schon eingetrichtert, dass wir wieder ein Jahrhundertspiel der zweiten Liga gesehen hatten. Das Ohr hatte das Auge als wesentliches Sinnesorgan zur Aufnahme von Fussball längst ersetzt. Der personifizierte Tinnitus des Fussball hatte längst gewonnen.
Jetzt waren wir plötzlich wieder gezwungen hinzuschauen, das Spiel auf uns wirken zu lassen. Es saugt uns auf und diese Dramatik! Der arabische Sender hatte die Bundesligarechte und mit ihr die ganze Liga aus der Konkursmasse eines anderen Versagers gerettet, hätten die aus den roten Seseln alles besser gemacht, natürlich. Die einzige Bedingung: Bundesliga im Fernsehen nur noch mit arabischem Kommentar.

Ich wache auf. Doch nur ein Traum.
Vor mir sitzen wieder die Götter im roten Sessel. Die wahren Versager. Die die noch jeden Bundesligaklub in die Totalpleite geritten hätten. Die die nur mit Presseausweis ins Stadion gelassen werden. Die die von brotloser Kunst schwafeln obwohl sie dort die einzigen sind, die für das Gebotene am Eingang nichts bezahlen. Die die den Fussball gestern abend totgequatscht haben. Schweissausbruch. Wer ist eigentlich Meister geworden? Ich glaube ich habe gestern in der vorletzten Werbeunterbrechung weggezappt und vergessen wieder zurückzuschalten...

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