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Seite4b - Die U 20 WM in Argentinien

12-Jun-2001
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Seite4b - Die U 20 WM in Argentinien

Die U20-WM in Argentinien startet

Der 'wahre' Fussball? fragte The Shot That Passed Right Through The Net 1999 im Enthusiasmus über die Qualität der WM in Nigeria.

Es lohnt sich diesen Artikel zu lesen, denn er hat im Prinzip noch heute Gültigkeit (öffnet sich in neuem Fenster) und ist Vorschau auf die Nachfolgeveranstaltung, die am kommenden Wochenende in Argentinien beginnt.

24 Mannschaften kämpfen im bis 1994 auch bei der 'normalen' WM üblichen WM-Modus (6 Vierergruppen, danach KO-Runden von Achtelfinale bis Finale) um den Titel des Youth World Champion und damit auch um die Nachfolge der 1999 überragenden Spanier.

Zum Leidwesen der Fussballfans hat sich auch die deutsche Nationalmannschaft qualifiziert, denn dies hat zur Folge, dass sich das DSF erfolgreich um die Fernsehrechte bemüht hat. Zuvor hatte immer Eurosport mit viel Liebe für den Fussball an sich übertragen.

Diese kann man dem DSF wirklich nicht vorwerfen. Die letzte U17 WM in Neuseeland hörte dort mit dem frühen Ausscheiden der deutschen Mannschaft auf medial zu existieren.

Dies ist sehr schade, da man gerade auf diesem Level Stile, Mannschaften und Talente zaubern sieht, die sich in dieser Form bei den 'ganz Grossen' manchmal dann nicht mehr durchsetzen, aus den verschiedensten Gründen.

Deutsche Mannschaften haben häufig das Problem, das sie in dieser Altersgruppe einfach 'noch nicht soweit sind', doch die letzte U20 WM lieferte auch für die deutsche Mannschaft in Christian Timm und Patrick Falk zwei gute Besipiele für die möglichen gegensätzlichen Entwicklungen von herausragenden Talenten (wobei man Patrick Falk ein erfolgreiches Bundesligacomeback mittel-oder langfristig durchaus zutrauen sollte).

Gespielt wird im Gegensatz zur A-WM sehr komprimiert, d.h. es finden immer bis zu 3 Spiele gleichzeitig statt. Das trägt zum Flair vor Ort bei, ist aber schade für die Live-Präsenz im TV.
Schizophrän erscheint die Terminplanung am letzten Gruppenspieltag. Da jede Gruppe jeweils an einem Ort bleibt, finden zwar Spiele anderer Gruppen gleichzeitig statt, die entscheidenden Gruppenspiele aber nacheinander.

Dies ist aber auf den zweiten Blick hier nicht ganz so dumm, da es beim 24er Format vor allem auch um die Konkurrenz der sechs Gruppendritten um die vier verbleibenden Achtelfinalplätze geht.

Wer sind nun die 24 Teams?

Europa (6 Mannschaften) ist hier nicht so dominant, da zum einen der Breitengedanke stärker berücksichtigt ist (Verhältnis der Anzahl der Länder), wie auch die Erfolge der anderen Kontinente grösser. Letzteres ist aber auch eine Wechselwirkung: Mit 3 gegen 15 hat man nun mal nur ein fünftel Chance als mit 5 gegen 5.
Finnland, Deutschland, Ukraine, Frankreich, Holland, Tschechei ist das qualifizierte Sextett und Folge des etwas strafferen Qualifikationsmodus in dem Glück und Tagesform eine noch höhere Rolle spielten.
So fehlen die Jugendfussballgrössen Spanien, Portugal, Italien, und England genauso wie eigenartigerweise die meisten ihrer Bezwinger.

Afrika (4 Mannschaften) hatte dank der grossen Talente aus Westafrika, vor allem Ghana, Nigeria, für ein Jahrzehnt eine Führungsrolle im Welt-Jugendfussball, doch der (wirtschaftliche) Niedergang und das gleichzeitige Chaos in den Verbänden gerade dieser Region haben besonders die beiden Giganten geschwächt. Auch gab es früher immer wieder Gerüchte über falsche Altersangaben. 
Dieses Mal qualifizierte sich lediglich Ghana. Stattdessen tragen die Fussballschulen in den armen westafrikanischen Ländern Mali und Burkina Faso zuletzt immer wieder Früchte. Sowohl Mali, immerhin WM-Dritter von 1999, als auch Burkina Faso verpassten aber diesmal die Qualifikation.
Den Afrikatitel holte sich stattdessen sensationellerweise Angola aus dem südlichen Afrika mit dem neuen Nachwuchsstar Mantorras, hinter dem angeblich halb Südeuropa her ist.
Es bleibt abzuwarten, wo sich das hochbrisante, wie auch inkonstante Spiel der Angolaner im Turnier einordnet, da südamerikanische und auch europäische Mannschaften taktische Fehler häufig hart bestrafen.
Ägypten mit der traditionell guten Nachwuchsarbeit der grossen Klubs ist eine weitere nicht- westafrikanische Mannschaft die sich qualifizieren konnte.
Die 4. afrikanische Mannschaft ist Äthiopien. Die Ostafrikaner waren wie Deutschland in Europa Gastgeber der Endrunde der afrikanischen Meisterschaft. Nach einem skandalösen Turnier qualifizierte man sich als Vierter, doch ob diese Mannschaft tatsächlich auf WM-Ebene bestehen kann, muss sich zeigen. Im Prinzip ist der ostafrikanische Fussball nicht so schlecht, doch sind die Spieler zumeist körperlich unterlegen und haben keinerlei Erfahrungen auf internationaler Ebene, da Mannschaften aus dieser Region sich kaum einmal für Endrunden auch nur in Afrika qualifizieren.

Südamerika (5 Mannschaften) Neben Gastgeber Argentinien qualifizierten sich Südamerikameister Brasilien, sowie der 3.-5. der Südamerika- Meisterschaften Paraguay, Chile, und Ecuador, das auch Gastgeber war und in den letzten Jahren das Aschenputtel des südamerikanischen Fussballs geworden ist. 
Überraschend ist das Scheitern Uruguays, zuletzt Finalist 97 und Viertelfinalist 99 und Kolumbien, das seit Jahren mit einer starken Mannschaften beim Traditionsturnier von Toulon auftrumft. Paraguay wird ohne Bayernstar Roque Santa Cruz spielen, der ja auch in der WM-Qualifikation und wahrscheinlich der Copa Amerika gebraucht wird und dringend Urlaub benötigte.

Mittel/Nordamerika (4 Mannschaften) Hier setzten sich Costa Rica, die USA, Kanada, und Jamaika durch. Jamaika ist sicherlich eine Überraschung, nicht aber Costa Rica, das auch schon 1999 dabei war. Diese Region ist traditionell stark in dieser Altersklasse und so überrascht die Abwesenheit von Honduras fast mehr als die der Mexikaner, während Kanadier und US-Amerikaner durch ihr halbprofessionelles Schulsystem hier Vorteile besitzen sollten.

Asien (4 Mannschaften)China, Iran, Iraq, und Japan heissen die 4 Finalteilnehmer, wobei der Iraq im Iran überraschenderweise nicht nur das Halbfinale gegen den Gastgeber (allerdings nach 0:0 und Elfmeterschiessen) sondern gleich das ganze asiatische Finalturnier gewann. China hat sich in den letzten Jahren als Stammgast etabliert, der zwar beeindruckt aber nicht besonders weit kommt, doch Japan hatte mit seinen zahlreichen Supertalenten vor allem im Mittelfeld bei der letzten WM in Nigeria eine überragende WM und wurde Vizeweltmeister. OB man dieses wiederholen kann ist fraglich, es waren doch zu viele Ausnahmetalente in jener Mannschaft.

Ozenanien (1 Mannschaft) Das entscheidene Play-Off- Spiel hiess mal wieder Neuseeland gegen Australien und letztere gewanne wie meist. Die Mannschaft wird wie so oft ein starker und unbequemer Gegner sein, doch gegen Neuseeland brauchte man dieses Mal ein Golden Goal...

Favoriten sind also bei dieser Zusammenstellung des Feldes also eindeutig die Südamerikaner, allen voran Argentinien und Brasilien. Das besondere an diesen Turnieren sind aber die Sternschnuppen, die meist den ganz grossen Erfolg nicht schaffen, jedoch die Zuschauer begeistern. 
Man darf gespannt sein, wer's diesmal ist.

 
group A
Jun17
Argentina - Finland
Egypt - Jamaica
Jun20
Jamaica - Finland
Egypt - Argentina
Jun23
Jamaica - Argentina
Egypt - Finland

group B
Jun17
Brazil - Germany
Iraq - Canada
Jun20
Canada - Germany
Iraq - Brazil
Jun23
Canada - Brazil
Iraq - Germany

group C
Jun17
USA - China
Chile - Ukraine
Jun20
Ukraine - China
Chile - USA
Jun23
Ukraine - USA
Chile - China

group D
Jun18
Angola - Czech Rep.
Japan - Australia
Jun21
Australia - Czech Rep.
Japan - Angola
Jun24
Australia - Angola
Japan - Czech Rep.

group E
Jun18
Ecuador - Ethiopia
Netherlands - Costa Rica
Jun21
Costa Rica - Ethiopia
Netherlands - Ecuador
Jun24
Costa Rica - Ecuador
Netherlands - Ethiopia

group F
Jun18
Ghana - Paraguay
Iran - France
Jun21
France - Paraguay
Iran - Ghana
Jun24
France - Ghana
Iran - Paraguay

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