Hintergrund
Obwohl möglicherweise auch einige
anders geartete Fälle dem Virus angelastet werden, ist die AIDS-Entwicklung
in Afrika dramatisch.
Anstatt ihre Infrastruktur für
den wirklichen 'Schutz des Lebens' zu nutzen hat die katholische Kirche
mit der Tabuisierung von Geschlechtsverkehr ('Enthaltsamkeit') und dem
Kondomverbot ('Schutz des ungeborenen Lebens') eine Entwicklung wesentlich
mitangeschoben, die nicht nur die Infizierungskurve über eine entscheidene
Schwelle gehoben und holocaustähnliche Opferzahlen zu verantworten
hat, sondern dazu noch die in Afrika übliche Stigmatisierung der Infizierten
entscheidend unterstützt.
Ein paar wahllos zusammengeklaubte
Zitate:
Energische Maßnahmen gegen Aids in Afrika
haben die Delegierten einer internationalen Konferenz in der sambischen
Hauptstadt Lusaka gefordert. Aids ist der «Killer« Nummer eins
auf dem Kontinent und fordert nirgends so viele Todesopfer wie in den Ländern
südlich der Sahara. Nach amtlichen Schätzungen sind in dieser
Region mehr als 34 Millionen Menschen mit dem HIV-Virus infiziert. Zwölf
Millionen sind dort bereits an Aids gestorben. In den nächsten Jahren
rechnen Experten mit 21 Millionen weiteren Opfern
Hamburger Morgenpost, 12.9.1999
Im südlichen Afrika ist Aids UN-Experten zufolge
«außer Kontrolle» geraten. Die Verbreitung der Seuche
in den Staaten Botswana, Namibia, Swasiland und Zimbabwe übertreffe
selbst die «grauenerregendsten Alpträume», sagte der Chefepidemiologe
von UNAids, Bernhard Schwartländer, dem Nachrichtenmagazin «Focus».
In den genannten Staaten sei mehr
als ein Viertel der erwachsenen Bevölkerung mit dem HI-Virus infiziert.
In der Republik Südafrika sei seit Beginn des Jahrzehnts ein dramatischer
und bislang nie dagewesener exponentieller Anstieg der Infektionen zu verzeichnen.
Wegen der «explosionsartigen
Verbreitung» im südlichen Afrika hat sich Aids nach Einschätzung
des Seuchenexperten nun weltweit zu einem «absoluten Topkiller»
entwickelt. In den am meisten betroffenen afrikanischen Staaten drohen
laut Schwartländer wegen der zu erwartenden Aids-Toten die «Sozialsysteme
aus den Fugen» zu geraten
Hamburger Morgenpost, 9.5.1999
Das Zentrum
der weltweiten AIDS-Epidemie liegt im östlichen und südlichen
Afrika. Hier leben zwar nur 4,8 Prozent der Weltbevölkerung. Auf diese
entfallen jedoch 48 Prozent aller HIV-Infektionen. In einigen Ländern
wird jeder vierte bis fünfte Erwachsene in den nächsten Jahren
an der Immunschwächekrankheit sterben. Viele dieser Menschen hinterlassen
Kinder. Bereits heute sind beispielsweise in Sambia neun Prozent der Kinder
unter 15 Jahren Waisen. In Simbabwe und Malawi liegt der Anteil bei sieben
Prozent.
AIDS-Waisen, so die UNICEF-Studie,
zählen zu den am stärksten benachteiligten Kindern:
Vernachlässigung: AIDS-Waisen
sind meist schlechter ernährt als ihre Altersgenossen, die bei ihren
Eltern leben. Häufig müssen sie die Schule abbrechen, um ihre
Geschwister zu versorgen oder Geld zu verdienen. Und sie werden schlechter
medizinisch betreut, weil angenommen wird, sie selbst hätten AIDS
und eine Behandlung sei zwecklos.
Trauma: Krankheit und Tod
der Eltern bedeuten eine große psychische Belastung. Die Kinder sind
über längere Zeit mit den Schmerzen und der Verzweiflung der
Eltern konfrontiert ohne ihnen helfen zu können. Denn lindernde Medikamente
sind meist nicht zugänglich. Viele AIDS-Waisen im südlichen Afrika
sind durch diese Erfahrungen traumatisiert. Sie leiden an Depressionen,
Stresssymptomen und Angstzuständen. Sie haben alles verloren, was
ihnen Geborgenheit, Sicherheit und Hoffnung gab.
Ausgrenzung: Scham, Angst
und Ablehnung prägen den Umgang mit HIV-Infektionen und AIDS fast
überall auf der Welt. Diese Reaktionen übertragen sich auch auf
Kinder, deren Eltern an der Immunschwächekrankheit leiden. Häufig
legt man ihnen nahe, die Schule zu verlassen, weil angenommen wird, dass
sie selbst infiziert sind und jemanden anstecken könnten. Wenn sich
Nachbarn oder Verwandten nicht um sie kümmern können oder wollen,
müssen sich viele prostituieren, um zu überleben. Die Hälfte
der schätzungsweise 75.000 Straßenkinder in Sambia sind Waisenkinder.
UNICEF Deutschland
Last year, AIDS killed 2.3 million adults and children, and 30 million
people are currently infected with HIV, the virus that causes AIDS, officials
said. According to the U.N. report, 91 percent of the deaths occurred in
34 countries -- 29 in sub-Sahara Africa.
The report says the demographic impact of AIDS "is expected to intensify
in the future," especially in the nine African nations where more than
10 percent of the adult population is infected with HIV: Botswana, Kenya,
Malawi, Mozambique, Namibia, Rwanda, South Africa, Zambia and Zimbabwe.
"By 2010-2015, the average life expectancy at birth in these countries
could be only 47 years. In the absence of AIDS, it would have been expected
to reach 63 years. This represents 16 years of life expectancy lost to
AIDS," the U.N. report said.
Earlier this month, the South African government launched a nationwide
campaign to increase AIDS education and correct common misunderstandings
about the killer disease.
The United Nations has said nearly 13 percent of South Africa's adult
population is infected with HIV, and that an estimated one out of 10 infected
people don't realize they have the virus.
UN-Population Report 98, CNN
1.8 million Ugandans have died, 1.7 million children
have lost their mother or both parents to AIDS over the course of the epidemic.
Today, Uganda has the heart-breaking distinction of having the largest
population of such orphans in the world.
Our story has been repeated across our continent. Of the 14
million people worldwide who have died of AIDS, more than 11 million have
been Africans. A quarter of them have been children. Last year alone, 2
million men, women and children in Africa perished. We mourned our loved
ones at nearly 5,500 funerals a day.
No one among us could have imagined the far-reaching devastation
of the human immuno-deficiency virus (HIV), but some facts are now clear.
Young people — notably women — are the leading victims of this epidemic.
More than 7,000 young men and women around the world are infected every
day, as are an additional 1,600 children under the age of 15.
The Progress Of Nations, The AIDS Emergency, UNICEF |