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Seite4 - Die Woche, das Wochenende

5-Feb-2002
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Das Wochenende/Die Woche in Buliskandal:
Der
Afrikacup in Mali
von 19. Januar bis 10. Februar
anstatt auf Seite 4 wird der Afrikacup diesmal im riesigen fantastischen und himmelblauen 
Sonderheft Afrikacup 2002
übertragen.
Druck Dirs aus...
ausserdem hier:
> vor dem Halbfinale 
letzte Woche :
> Sammy Kuffour rausgeschmissen, Torsinflut beim Afrikacup

vor dem Halbfinale
Die grossen Favoriten Kamerun, Nigeria und Senegal haben wie erwartet das Halbfinale erreicht und dies souveräner als je zuvor. Nicht ein einziges Gegentor kassierten die drei WM-Teilnehmer in ihren jeweils 4 bisherigen Spielen.
Doch während diese beeindruckende Bilanz das teilweise wenig glanzvolle eigene Spiel der Nigerianer und Senegalesen (Torverhältnis 3:0 bzw. 4:0) etwas beschönigt, beeindruckten die unbezähmbaren Löwen von Kamerun als wahre Könige der Steppe. Beeindruckende Dominanz in den Zweikämpfen, gerade im Viertelfinale gegen Ägypten, Geduld, Tempowechsel, relativ grosse Disziplin und Konzentration: in dieser Form, bei diesem Wetter und auf diesem Boden sind Kamerun aufgrund ihrer Zweikampfstärke möglicherweise allen Mannschaften der Welt überlegen. Einziges Manko bisher sind bei 7:0 Toren noch die vergebenen Grosschancen.
Doch das heisst noch nicht, dass Kamerun den Titel schon gewonnen hat. Denn im Halbfinale stehen bezeichnenderweise nämlich eben jene 4 Mannschaften die individuelle Zweikampfstärke (dazu zählt auch die Technik am Ball) mit relativer Ordnung und Disziplin verknüpft haben, zum grössten Teil über Jahre geschult in europäischen Ligen. 
Die Ausnahme Mali macht die fehlende Erfahrung durch die gute Grundausbildung der damals jugendlichen Spieler wieder wett, hat aber auch schon ein paar erprobte Erstligaspieler aus Frankreich oder Deutschland (Diarra, S.Coulibaly) in ihren Reihen. Die Mannschaft dominierte das Mittelfeld verblüffenderweise sogar im Gruppenspiel gegen Nigeria und hat in ihren letzten Spielen auch an Torgefährlichkeit zugenommen. Trotzdem ist Kamerun Favorit.
Nigeria wurde wie einigen anderen Favoriten das ökonomische Spiel vorgeworfen. Dies ist leicht gesagt, sind doch die Mannschaften, die ihr Spiel nicht den Umständen angepasst haben, allen voran Tunesien und die Elfenbeinküste, frustriert ausgeschieden. Doch tatsächlich enttäuschten die Nigerianer in zweierlei Hinsicht: Sie begnügten sich nach alter afrikanischer Sitte mit dem Gefühl der Überlegenheit und meisrt einer knappen 1:0 Führung, fielen aber vor lauter Selbstsicherheit hin und wieder in einen Sekundenschlaf, den stärkere Gegner als Liberia oder Ghana sicher ausgenutzt hätten. 
Ausserdem spielten sie drei ihrer Spiele im grossen Stadion in Bamako, wo der Rasen um einiges besser ist und so auch ein schnelleres Pass-Spiel ermöglicht.
Da die 'Super Eagles' von ihrem spielerischen Potential noch am meisten zusetzen können, sollte man sie nicht vorzeitig abschreiben. Zumal sie ihre Halbfiinalgegner wohl kaum unterschätzen dürften und eine stellenweise Lauffaulheit hier abstellen müssten.
Senegal gewann seinen Halbfinalplatz durch Disziplin, Kampfgeist, Zweikampfstärke und einfaches Spiel. Doch rund lief es noch nicht bei der neuen dritten Kraft des afrikanischen Fussballs, gegen Nigeria müssen sich die kreativen Spieler noch erheblich steigern. Positiv, dass die Mannschaft trotzdem in der Lage war, das Spiel im Viertelfinale gegen die DR Kongo per guter Defensivarbeit und mit Standardsituation vorzuentscheiden.

Insgesamt wurde allgemeine Kritik an der teils vorsichtigen Spielweise der Mannschaften laut. So war es auch auffällig, das nur Kamerun (und vielleicht Senegal) eine perfekte Dosierung von Pressing fand und sich andere Mannschaften gerade auch in der Nachmittagshitze zum Teil damit begnügten, sich bei Ballbesitz des Gegners völlig in die eigene Hälfte zurückzuziehen (und auszuruhen). Doch von ungefähr kommt diese Spielweise nicht, so traten Senegal, Ägypten, Tunesien, Marokko bei anderen Umständen in der WM-Qualifikation anders auf, es scheint ein Phänomen dieses Turniers zu sein. Im Prinzip erinnert der Fussball mehr an den Afrikacup vor 10 Jahren als an den in ähnlichen Umständen ausgetragenen 1998 in Burkina Faso, doch sollte man dem nicht zuviel Bedeutung beimessen.
In einem Turnier in dem die Vertreter des gepflegten schnellen Kurzpassspiels (Tunesien, Marokko, Ägypten, und auch Elfenbeinküste) nicht zuletzt aufgrund der Verhältnisse (Hitze, holpriger Boden) keine Chance hatten, zeigten allerdings die Kameruner zum Beispiel gegen Ägypten wie effektiv man auch gegen solch technisch versierte Gegner ein punktuelles Pressing einsetzen kann. 

Doch noch andere Begleitumstände beeinflussen die Form: während die Nigerianer ihre Funktionäre schon wieder verdächtigen, ihnen zustehende Zahlungen 'einbehalten' zu wollen und mit Trainingsstreik drohen, ist Kamerun aus dem 4-Sterne Hotel in Bamako, in dem die Mannschaften untergebracht sind, Hals über Kopf wieder ausgezogen und haben sich eine ruhige Notunterkunft am Rande der Stadt gesucht.
Nachdem die Löwen ihre bisherigen Spiele im ruhigen Sikasso austrugen, war die Teamleitung von der Hektik und den Ablenkungen des Grosstadthotels wenig angetan. 
Dort tummeln sich zahlreiche Journalisten, Fans, Währungsdealer und auch Frauen, die gerne schon einmal 'Jagd' auf die grossen und zudem reichen Stars machen. Ein Problem mit dem berühmte Auswärtsmannschaften in Afrika schon mal hin und wieder konfrontiert werden. Nicht ganz ungern gesehen beim Gastgeber, wenn dieser 24 Stunden später gegen ein solches Team antreten muss...

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